IBM Power-9-Systeme Mehr Effizienz für speicherintensive Anwendungen

Autor / Redakteur: Dipl. Betriebswirt Otto Geißler / Ludger Schmitz

IBM überrascht schon jetzt mit der Markteinführung neuer „Power-9“-Systeme-Einsteigermodelle. Grob geplant war Frühjahr 2018. Das Server-Portfolio ist vor allem für speicherintensive Anwendungen wie zum Beispiel „SAP HANA“, „IBM DB2“ oder Oracle-Datenbanken konzipiert.

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Der Markteintritt der „IBM Power-9“-Systeme wurde vorverlegt.
Der Markteintritt der „IBM Power-9“-Systeme wurde vorverlegt.
(Bild: gemeinfrei: Pixabay / CC0 )

Die Produktreihe „Power Systems“ von IBM basiert auf offenen Technologien und sind auf geschäftskritische Anwendungen abgestimmt. Das Linux-basierte Server-Angebot soll unter anderem durch eine besondere Kosteneffizienz bei Cognitive und Cloud Computing überzeugen. Unabhängig davon, ob der Anwender Deep Learning implementieren oder komplexe Simulationen durchführen möchten, die neuen IBM Server liefern dank einer speziellen Implementierung von GPU-Computing auf jeden Fall schnelle und zuverlässige Ergebnisse.

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Die Ausstattung der ersten IBM Power-9-Systeme

IBM Power System H922

Der H922-Server kann mit bis zu vier Terabyte RAM (DDR4 ECC) ausgestattet werden. Das 19-Zoll-Rack-Gehäuse (zwei Höheneinheiten) ist mit Power-9-CPU-Modulen ausgerüstet, die vier bis zehn Rechenkerne beinhalten und mit 2,8 bis 3,8 GHz laufen.

Eine Storage-Backplane umfasst acht Steckplätze für Festplatten oder SSDs. Externe Geräte lassen sich per USB 3.0 anschließen. Des Weiteren gehören ein Service-Prozessor und redundante sowie Hot-plug-fähige Netzteile und Lüfter zur Ausstattung.

IBM Power System H924

Das Modell H924 ist ein 2-Socket-Server, der sich mit bis zu 4096 GB (DDR4 ECC) ideal für SAP HANA, IBM Db2 und Oracle eignet. Das Gerät wird mit einer CPU von acht bis zwölf Rechenkernen und mit 3,8 bis 3,9 GHz angetrieben.

Das heißt im Einzelnen: 8-Kerne mit 3,8 bis 4,0 GHz (max), 10-Kerne mit 3,5 bis 3,9 GHz (max) und 12-Kerne mit 3,4 bis 3,9 GHz (max). Das Gerät erreicht damit Geschwindigkeiten von 2133, 2400, and 2666 Mbps. Der H924-Server ist in einem 19-Zoll-Rack mit vier Höheneinheiten eingebaut.

IBM Power System S914

Der 1-Socket-Server mit bis zu 1024 GB (DDR4) und einer CPU von vier bis acht Rechenkernen mit 2,3 bis 3,8 GHz bietet als Einstiegsmodell ein faires Preis-Leistungsverhältnis. Der IBM S914 eignet sich für Anwendungen in IBM AIX-, IBM i- und Linux-Umgebungen.

In einem 19-Zoll-Rack mit vier Höheneinheiten ist die CPU mit wahlweise 4-Kerne mit 2,3 bis 3,8 GHz (max), 6-Kerne mit 2,3 bis 3,8 GHz (max) und 8-Kerne mit 2,8 bis 3,8 GHz (max) untergebracht. Damit sind Geschwindigkeiten von jeweils 2133, 2400 und 2666 Mbps möglich.

IBM Power System S922

Der S922-Server lässt sich problemlos in Cloud-Systeme als auch IT-Infrastrukturen für Cognitive Computing integrieren. Damit ist das System in der Lage, Daten in Millisekunden zu analysieren und datengestützte Entscheidungen treffen.

Der 2-Socket-Server verfügt bis zu 4096 GB (DDR4) und eine CPU von vier bis zehn Rechenkernen mit 2,8 bis 3,8 GHz in einem 19-Zoll-Rack mit vier Höheneinheiten. Das sind dann 4-Kerne mit 2,8 bis 3,8 GHz (max), 8-Kerne mit 3,4 bis 3,9 GHz (max) und 10-Kerne mit 2,9 bis 3,8 GHz (max). Der S922 erzielt jeweils Geschwindigkeiten von 2133, 2400 und 2666 Mbps.

IBM Power System S924

Der IBM S924 steht für eine hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit. Er lässt sich in Cloud-Umgebungen integrieren und überzeugt mit der Möglichkeit der Virtualisierung.

Ein 19-Zoll-Rack mit vier Höheneinheiten beherbergt einen 2-Socket-Server mit 4096 GB (DDR4). Die CPU umfasst wahlweise 8-Kerne mit 3,8 bis 4,0 GHz (max), 10-Kerne mit 3,5 bis 3,9 GHz (max) und 12-Kerne mit 3,4 bis 3,9 GHz (max). Das System läuft mit Geschwindigkeiten von 2133, 2400 und 2666 Mbps.

IBM Power System L922

Der IBM L922 integriert Cloud-Systeme als auch IT-Infrastrukturen für Cognitive Computing und überzeugt mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis.

Der 2-Socket-Server mit bis zu 4096 GB (DDR4) bietet in einem 19-Zoll-Rack mit zwei Höheneinheiten viel Leistung. Die CPU bietet wahlweise 8-Kerne mit 3,4 bis 3,9 GHz (max), 10-Kerne mit 2,9 bis 3,8 GHz (max) und 12-Kerne mit 2,7 bis 3.8 GHz (max). Der IBM L922 erzielt Geschwindigkeiten 2133, 2400 und 2666 Mbps.

Die neue Generation

IBM hat nun sechs Einstiegsmodelle der neuen Generation ihrer Power-Familie präsentiert. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die fünf 2- und 4 HE-Server „L922“, „S922“, „S924“, „H922“ und „H924“ sowie das Modell „S914“. Die letzte Ziffer bei der IBM-Produktfamilie steht für die Anzahl der Höheneinheiten und die Ziffer davor indisziert die Zahl der Prozessorsockel. Mit der beginnenden Ziffer 9 markiert Big Blue die Generation der Geräte.

Die L-Modelle wurden für Linux optimiert - wie auch das noch angekündigte KI-Modell „AC922“. Wobei das Kürzel AC „Accelerated Computing“ bedeuten soll. Als genügsame Arbeitspferde für „normale Anwendungen“ stehen die beiden Modelle S914 und „S924“ bereit. Das S914-Modell gibt es als einzige Tower-Variante. Gleichsam neu wie die AC-Reihe ist die H–Reihe, die für den Betrieb mit SAP HANA vorkonfiguriert wird.

Mit vergrößertem Angebot

Im Vergleich zu den vorgängigen „Power-8“-Systemen erweiterte IBM sein Angebot um zwei Server-Reihen. Zu den drei Basismodellen der S-Reihe (Scale-out) und den L-Linux-Modellen kommen jetzt auch die H-Server für SAP HANA und das bereits angekündigte System AC922 für High Performance Computing am Markt.

Bereits Ende 2017 lieferte Big Blue die ersten Power-9-Systeme für die renommierten Superrechner der Oak Ridge National Labs und des Lawrence Livermore National Laboratory aus. Aktuell folgt nun der Einstieg in den großen Server-Massenmarkt.

Markteintritt vorgezogen

Der Branchenriese hat wohl seine Marketingstrategie geändert und den Markteintritt seiner Power-9-Systeme nach vorn verschoben. Experten zufolge wurde die für Frühjahr geplante Ankündigung der IBM Power-9-Systeme schon jetzt verlautbar gemacht, da der Hersteller Globalfoundries offensichtlich die erforderlichen Power-9-Chips in der 14-Nanometer-Fertigung bereits in ausreichender Stückzahl liefern kann. So kann IBM neben Großkunden der Open Power Foundation wie zum Beispiel der Globalplayer Google auch Kunden mittlerer und kleinerer Größe mit einer ausreichenden Anzahl an Geräten bedienen.

So verwundert es kaum, dass IBM wohl noch außer Stande ist, genaue Daten zur Performance zu liefern. Es soll die Socket-Performance – je nach Usecase – um den Faktor 1,5 bis 2 über der Performance der vorgängigen Power-Systems-Generation liegen. Erste Benchmarks zu Commercial Performance Workload (CPW) für „IBM i“ und Relative Performance (rPerf) für „AIX“ wurden für Ende Februar angekündigt.

Die eigentliche große Präsentation findet dann dem Vernehmen nach erst auf der IBM Think 2018 vom 19. bis 22. März in Las Vegas statt. Kaufen kann man die neuen IBM-Geräte ab dem 20. März.

Noch für 2018 sind auch die großen Scale-up-Modelle der E-Serie angesagt. Damit ist die neue Generation der IBM-Familie dann wieder vollständig.

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