25 Millionen Euro für weiteres Wachstum MariaDB ist strategisches EU Projekt

Autor Ludger Schmitz |

Die Europäischen Investitionsbank (EIB) gibt der Open-Source-Datenbank MariaDB eine kräftige Finanzspritze. Der Anbieter erhält die Millionen aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI).

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Das Gebäude der European Investment Bank der EU in Luxemburg
Das Gebäude der European Investment Bank der EU in Luxemburg
(Bild: Palauenc05/Wikimedia / BY 3.0)

25 Millionen Euro bekommt die MariaDB Corporation Ab von der Europäischen Investment Bank (EIB) überwiesen. Auftraggeber der Finanzierung ist der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Der fördert nach dem Investitionsplan der Europäischen Kommission strategische Projekte in Europa, indem sie der EIB Verlustgarantien gibt. Insgesamt steht die EFSI hinter Investitionen von 183 Milliarden Euro in kleine und mittelständische Unternehmen in der EU.

Entwicklung, Marketing und Vertrieb ausbauen

Für MariaDB ist es die erste Investition der EIB und zugleich eine der größten. Das Unternehmen hat angekündigt, das Geld für die weitere Entwicklung des Produkts sowie für den Ausbau der Vertriebs- und Marketingteams in Europa, Amerika und Asien einzusetzen. Bisher arbeitet MariaDB zumindest in Europa mit gegen Null gehenden Marketinginvestitionen. Allerdings will das Unternehmen in Europa vor allem in Helsinki neue Entwickler einstellen.

Die finnische Aktiengesellschaft (Ab) ist Anbieter der Open-Source-Datenbank MariaDB, welche der einstige MySQL-Initiator „Monty“ Widenius gegründet hat. Der Grund dieses Open-Source-Forks war, wie Widenius zu vielen Gelegenheiten dargestellt hat, dass Oracle die mit Sun übernommene Datenbank MySQL nur zögerlich verbesserte, um der proprietären Oracle-Datenbank keine Konkurrenz zu machen. Inzwischen ist nicht mehr MySQL, sondern MariaDB die relationale Datenbank der Wahl in Open-Source-Kreisen. Viele bedeutende Anwender sind ebenfalls auf MariaDB umgestiegen, darunter 1&1 Internet, mobilcom-debitel, Deutsche Bank und die Wikimedia Foundation, einer der weltgrößten Anwender.

Boom der Open-Source-Datenbanken

Die Investition in MariaDB kommt in Zeiten des Umbruchs am Datenbankmarkt. Der wächst seit einiger Zeit rasant, laut IDC wird er 2017 rund 50 Milliarden Dollar jährlich erreichen, während es vor zwei Jahren von 40 Milliarden Dollar waren. Gartner schätzt, dass mehr als 70 Prozent der neuen internen Anwendungen auf Open-Source-Datenbanken entwickelt werden, während 50 Prozent der bestehenden kommerziellen Datenbanken bis 2018 auf Open Source umgestellt werden.

Die Popularität von Open-Source-Datenbanksystemen ist laut "DB-Engines" von 35 Prozent vor vier Jahren auf ein neues Rekordhoch von 46 Prozent angestiegen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich einer großes Teil des Interesses auf NoSQL-Datenbanken richtet. MariaDB versucht dem zu entsprechen, indem es das relationale DBMS mit Konnektoren für NoSQL-Umgebungen ausgestattet hat.

"Innovativ" und "erhebliches Wachstumspotenzial"

Vor dem Hintergrund dieser Verschiebungen erklärt EIB-Vice-President Ambroise Fayolle, man unterstütze mit MariaDB ein Unternehmen „das besonders innovativ ist und über erhebliches Wachstumspotenzial verfügt“. Es gehe dem EFSI um die „Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit Europas durch die Unterstützung hochqualifizierter Arbeitsplätze und die Stärkung der Position Europas als wichtiger Technologieanbieter“.

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