LinuxTag 2014 und Univention Absolventenpreis 2014 Linux Tag 2014: Open Source und Wissenschaft

Redakteur: Ulrike Ostler

Der LinuxTag 2014 ist nun auch wieder Geschichte und ging von Donnerstag vergangener Woche bis bis einschließlich Samstag in neuer Lokation Station Berlin über die Bühne.

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Univention Absolventenpreis 2014
Univention Absolventenpreis 2014
(Bild: Univention)

Die Schirmherrschaft hatte diesmal der Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz Heiko Maas inne. Der Linux Tag 2014 stand unter dem Motto Free code, free mind, free speech.  Damit wollten die Organisatoren zum Ausdruck bringen, dass jeder Computer-Nutzer die Hoheit über ihre Daten habe und behalten müsse. Die Linux-Tag-Macher betonen zudem, dass nur verifizierbare Informations- und Kommunikationssysteme (IKT) im Internet die Vertraulichkeit von Informationen garantierten, wozu Open Source die Grundlage liefere. Justizminister Heiko Maas betonte in seinem Grußwort, dass Datenschutz Datensicherheit weiter an Bedeutung gewönnen. Dabei seien allerdings nicht nur die Politik, sondern auch die Anwender gefordert. Die Open-Source-Bewegung könne laut Maas helfen, den Schutz und die Sicherheit von Daten und Systemen zu stärken und damit Vertrauen in die IuK-Technik zurückzugewinnen.

Zu den bekanntesten Key-Sprechern gehörte auch der Kernel-Entwicker Greg Kroah-Hartman, der am Freitag die Keynote zum Thema  The Linux kernel, how it is developed, and how we stay sane doing it hielt. Der LinuxTag 2014 bot mit rund 160 Vorträgen und Workshops weniger Quantität als im Vorjahr, bei deutlich angehobenen Preisen und gegenüber dem bisherigen Austragungsort Messe Berlin in der neuen Lokation Station Berlin persönlicherer Atmosphäre. Am Samstag gab es zudem einen Community-Tag. Im Ausstellerbereich präsentierten sich in diesem Jahr rund achtzig Unternehmen und Projekte, ebenfalls ein leichter Rückgang gegenüber 2013. Mit dabei waren diesmal die Deutsche Telekom, Microsoft, Gnome, Netways, Strato , sowie FreeBSD und NetBSD.

Highlight der Veranstaltung war wie in jedem Jahr die Verleihung des Absolventenpreises der Bremer Univention GmbH, einer der wichtigsten Anbieter im Open-Source-Business-Umfeld und seit nunmehr 7 Jahren Stifter eines Preises, mit dem das Unternehmen Abschlussarbeiten (Bachelor, Master) aus unterschiedlichen universitären Fachrichtungen prämiert, die thematisch im OpenSource-Umfeld angesiedelt sind. Zur unabhängigem Jury gehörten neben Univention Geschäftsführer Peter Ganten, weitere namhafte Open-Source-Experten, unter anderem der Chefredakteur des Linux Magazins Jan Kleinert.

Laut Univention zeichneten sich die Einreichungen für den  Absolventenpreis in diesem Jahr durch eine besonders große Interdisziplinarität und Internationalität aus und gingen aus unterschiedlichsten Fakultäten von Universitäten und Fachhochschulen aus Deutschland, Österreich, Bulgarien und den USA ein. Entscheidend bei der Platzvergabe waren der Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten und dem Innovations-Aspekt auch die Praxistauglichkeit.  Im Ergebnis entschied sich die Jury 2014, den mit 2000 Euro dotierten ersten Platz an die Arbeit „Nutzung von X.509-Zertifikaten für Smartcard-basierte SSH-Benutzer-Authentifizierung“ von Sebastian Roland zu verleihen. Seine Bachelor-Arbeit im Fach Informatik an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg widmet sich einem Verfahren, mit dem Unternehmen die Sicherheit der Authentisierung ihrer Mitarbeiter mittels Smartcards erhöhen und dabei gleichzeitig Kosten einsparen. Der mit 1000 Euro dotierte zweite Platz ging an Dennis Jansen von der University of California Berkeley mit seiner Masterarbeit „Contribution Agreements' Flexibility in Outbound Licensing“. Raphael Hiesgen von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg bekamt die 500 Euro für den dritten Platz mit seiner Bachelor-Arbeit „libcppa on SIMD machines - GPGPU computing using transparent C++11 actors and OpenCL“. Hierin beschäftigte sich Hiesgen mit der Entwicklung von fehlertoleranten Systemen auf Basis des offenen Standards OpenCL.

Weitere Informationen zu der lobenswerten Initiative von Univention und Details zu den bestplatzierten Arbeiten finden sich auf der Webseite von Univention.