Leadership-Ambitionen im Bereich HPC Lenovo widmet sich dem High Performance Computing
Heute geht die 30-ste High-Performance-Konferenz „ISC15“ zu Ende. Mit dabei war das erste Mal Lenovo. Denn seitdem der chinesische Hersteller das x86-Geschäft von IBM übernommen hat – und durch die Mitarbeiter auch so einiges Expertentum – hat sich einiges getan.
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Im März 2015 hat Lenovo sein erstes High Performance Computing-Zentrum in Stuttgart eröffnet. Im Supercomputing-Rechenzentrum SuperMUC des Leibniz-Rechenzentrums wurde Phase 2 eingeläutet und zur Messe gab der Hersteller verschiedene neue Partnerschaften und Initiativen bekannt, die die Rolle des Unternehmens im HPC-Bereich untermauern sollen.
So tritt Lenovo dem „Code Modernisation Enablement Program” von Intel bei und geht mit Mellanox eine Partnerschaft ein, durch die die Einführung neuer „EDR 100Bg/s Infiniband Interconnect“- und Server-Technologien beschleunigt werden soll. Das Unternehmen unterstützt und fördert zudem junge Talente im HPC Advisory Council, die beim Wettbewerb „ISC 2015 Student Cluster Competition“ antraten.
Risikowillige Kundschaft
Welchen Charme das HPC-Geschäft für einen IT-Hersteller haben kann, beschreibt Noam Rosen, Sales Director HPC bei Lenovo: „HPC-Kunden unterscheiden sich dadurch, dass sie willens sind, Risiken einzugehen. Sie wollen das Beste, Modernste für ihre Anwendungen und ordern schon, bevor die Produkte überhaupt angekündigt sind.“
Tatsächlich macht das HPC-Geschäft einen signifikanten Anteil am Umsatz aus: In der Top-500-Liste, die die größten Supercomputer der Welt verzeichnet, stellt Lenovo in 199 Fällen die IT-Hardware. Der Umsatz, den Lenovo mit HPC-Servern generiert, wird auf 400 bis 500 Millionen Dollar geschätzt. Die Hälfte davon stammt von HPC-Produkten wie „iDataplex“ und „Nextscale“-otimierte Systeme, die spezielle für diese Klientel gebaut wird. Die andere Hälfte generiert der Herstelle mit Cluster, die auf traditionellen Rack-Servern mit 1 und 2 Höheneinheiten oder Blades basieren.
Zu den Ankündigungen gehört:
- Lenovo tritt Intel Code Modernisation Enablement Programm bei – und wird mit ausgesuchten Kunden zusammenarbeiten, um deren Anwendungen zu modernisieren und sich „Xeon Phi“ zu Nutzen zu machen.
- Lenovo adaptiert Intels skalierbares HPC System Framework für seine neue HPC und Big Data Produktgeneration. Das Framework ermöglicht es Systemen, Leistung und Energie zu skalieren und die Kosten von einem kleinen Multi-Node-Cluster auf große HPC zu übertragen.
Charles Wuischpard, VP Datacenter Group, GM of Workstations and HPC bei Intel, kommentiert: „Lenovo hat eine starke Vergangenheit im Computerbereich und macht jetzt umfangreiche Investitionen im High Performance Computing. Wir freuen uns, dass Lenovo dem ‚Code Modernization Enablement Partner Program‘ beitritt und Endkunden dabei unterstützen wird, Anwendungsleistungen durch offene, standardisierte Programme zu maximieren. Wir freuen uns außerdem, mit Lenovo zusammen innovative Produkte der nächsten Generation zu liefern, die auf Intels HPC skalierbaren HPC System Framework basieren.“
Die Partnerschaft von Lenovo und Mellanox, die zu neuen Fabric- und Server-Techniken führen soll, um die Design-Effizienz im Automotive-Bereich zu erhöhen. Das Programm beinhaltet:
- „Nextscale System nx360 M5“ (36 nodes) + Mellanox EDR 100Gb/s Infiniband Interconnect Pre-Qualified-Lösungen für den Automobil-Sektor.
- Lenovo- und Mellanox-Experten unterstützen Kunden aus dem Automobilsektor dabei, Arbeitsleistungen mittels Benchmark im Lenovo HPC Centre in Stuttgart auf neusten Servern mit der Mellanox-Technik zu bewerten, zu optimieren und Teams zu trainieren; das bezieht sich insbesondere auf EDA, CAE, FOAM, Crash Simulationen und 3D-Visualisierung.
Gilad Shainer, VP of Marketing bei Mellanox Technologies, sieht die Marktchancen: „High-Performance-Computing-Simulationen nehmen in der Produktion stark zu. Ganz besonders gilt das in der Automobilfertigung, die das richtige Maß an Rechenleistung und High Performance-Vernetzung benötigt.“ Er setzt hinzu: „Lenovos Lösung für dieses Segment ist genau darauf zugeschnitten und bietet einen enormen Mehrwert für Kunden, um ihre Produkte schneller auf den Markt zu bringen. In Bezug auf die Rolle, die die Mellanox-Technik spielt, ergänzt er: "Vernetzte Performance-Kapazitäten sind wichtig für daten- und rechenintensive Anwendungen wie CAE, die eine ultraniedrige Latenz und eine hohe Rate an Nachrichtenübertragung benötigen um schnell Ergebnisse zu liefern.“
SuperMUC Phase 2 im Leibniz-Rechenzentrum (LRZ)
Am 29. Juni 2015 wurde die Erweiterung des High-Performance-Computers SuperMUC offiziell in Betrieb genommen, damit steigt die maximale theoretische Leistung des SuperMUC auf 6,8 Petaflops. Die Erweiterung des SuperMUC, ein System X iDataPlex, das erstmals Mitte 2012 in Betrieb genommen wurde, basiert auf Lenovo Nextscale und Intel-Technologien. 86.016 Prozessorkerne in 6.144 „Intel Xeon E5-2697 v3“ Prozessoren, wurden zu den zuvor vorhandenen 155.656 Prozessorkernen hinzugefügt.
Diese Leistungssteigerung nimmt überraschend wenig Platz in Anspruch – die Leistung verdoppelt sich bei nur 25 Prozent mehr Platzbedarf. SuperMUC wird weiterhin einer der Energie-effizientesten Supercomputer der Welt sein. Die bewährte noch von IBM entwickelte Warmwasser-Kühl-Technologie wurde ebenfalls bei Phase 2 verbaut.
Zusätzlich zur gesteigerten Rechenleistung bietet die LRZ Supercomputing Infrastruktur nun zusätzlich 7,5 Petabyte Speicher auf GPFS Speicherservern (GSS) indem GPFS mit Lenovos System x Servern kombiniert. So wird ermöglicht, dass 5 Petabyte Daten mit einer aggregierten Bandbreite von 160 Gigabyte über die verteilte Umgebung verwaltet werden.
Talentsuche
Lenovo investiert auf der ISC 2015 in junge Talente – Lenovo sponsert die Student Cluster Competition bei der diesjährigen ISC. Bereits zum vierten Mal zeichnet der Wettbewerb kleine Teams aus, die außergewöhnliche Möglichkeiten der aktuellen High-Performance-Cluster-Hardware und -Software aufzeigen. In einem Echtzeit-Wettkampf treten elf Teams mit je sechs Schülern an, die einen kleinen, selbst-designten Cluster auf dem ISC-Ausstellungsgelände bauen und dann demonstrieren, wer über eine Serie von Benchmarks und Anwendungen die beste Performance liefert. Die Schüler haben eine einzigartige Lern- und Demonstrationsmöglichkeit und können erleben, wie High-Performance-Computer unser alltägliches Leben beeinflussen. In Zusammenarbeit mit dem HPC Advisory Council und ISC, zielt die Student Cluster Competition darauf ab, Schülern die High-Performance-Computing-Welt und -Gemeinschaft vorzustellen – sowohl im wissenschaftlichen als auch im kommerziellen Bereich.
Brian Connors, Vice President Strategic Alliances and General Manager of HPC Worldwide bei Lenovo, sagt über die Ausrichtung auf den HPC-Sektor: „HPC ist nicht nur für die Industrie ein sehr spannendes Thema, sondern insbesondere auch für Lenovo. Wir sehen großartige Möglichkeiten für ein weltweites Wachstum im kommerziellen HPC-Markt (…), egal, ob es um Analytik, Datenanalysen oder Handelssysteme in so unterschiedlichen Bereichen wie Produktion, Finanzdienstleistungen, Medizin oder Energie geht.”
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