Nur wenig 10-GB-Installationen KMUs und das schnelle Netzwerk

Autor / Redakteur: Sylvia Lösel / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Netgear hat eine ganze Reihe Produkte im Portfolio, die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) das Aufrüsten auf 10-Gigabit-Geschwindigkeiten im Netzwerk über Kupferkabel erlaubt. Doch das Angebot wird wohl noch zu zögerlich angenommen – diesen Schluss lässt eine Studie zu, die der Hersteller in Auftrag gegeben hat.

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Hochgeschwindigkeit ja. Aber wie? Diese Frage stellen sich im Moment viele KMU.
Hochgeschwindigkeit ja. Aber wie? Diese Frage stellen sich im Moment viele KMU.
(Bild: © psdesign1 - Fotolia)

Immer mehr Geräte sind in Unternehmens-Netzwerken zu finden und immer mehr Daten werden dort hin und her geschoben. Darüber, dass die Datenflut zunimmt, sind sich alle einig. Geht es darum, wie KMU dieser Flut begegnen können, scheiden sich die Geister. Die Frage für viele: Kupfer oder Glasfaser? Beide Übertragungsarten können die schnellen Geschwindigkeiten realisieren. Beide haben ihre Vor- und Nachteile.

Bedarf ist schon da

Netgear, ein Hersteller von Netzwerk-Equipment, das 10-Gigabit-Geschwindigkeiten via Kupferkabel ermöglicht, hat eine Studie in Auftrag gegeben, die zeigt, dass drei Viertel der KMU in Deutschland, Großbritannien und den USA derzeit noch nicht zehn Gigabit in ihren Netzwerken einsetzen, obwohl ein erheblicher Bedarf besteht.

Die Netzwerkinfrastruktur der Zukunft werde deutlich mehr Bandbreite verlangen, weil der Datenverbrauch steigt und neue, Workload-intensive Anwendungen aufkommen und Bring Your Own Device (BYOD) am Arbeitsplatz zunimmt. Gartner erwartet bei BYOD gar eine Verdreifachung, so der Tenor in der Erhebung.

Obwohl alle befragten KMU zustimmen, dass sie 10-Gigabit-Switching in Zukunft in ihrem Netzwerk einsetzen müssen, haben nur 30 Prozent der befragten KMUs in Deutschland diese Technologie gegenwärtig im Einsatz. 35 Prozent planen, sie noch in diesem Jahr einzuführen, weitere 15 Prozent wollen diese im kommenden Jahr implementieren.

Welche Probleme lassen sich lösen?

Wie die Umfrage zeigt, ist nur einer Minderheit der Vorteil eines 10-Gigabit-Netzwerks bewusst: Lediglich rund ein Drittel (34 Prozent) setzen die Technologie ein, um Performance-Probleme bei Unternehmenserweiterungen zu lösen. Nur 30 Prozent sind der Meinung, die zunehmende Netzwerkbelastung durch Video- oder Broadcast-Streaming sei ein Grund, 10-Gigabit zu implementieren. Immerhin planen fast die Hälfte (42 Prozent) zu 10-Gigabit-Switching-Lösungen zu wechseln, um Engpässen im Netzwerk zuvor zu kommen.

Nur 27 Prozent der deutschen KMU-Entscheider ziehen die Aufrüstung ihres Netzwerks auf 10G-Technologie bei räumlichen Erweiterungen in Erwägung, 33 Prozent tun dies bei Performance-Engpässen. Geht es um die Installation neuer Verkabelungen ziehen 39 Prozent der deutschen Befragten 10-Gigabit-Switching in Erwägung.

Grund für diesen niedrigen Prozentsatz ist möglicherweise die fälschliche Annahme, 10-Gigabit-Ethernet nur über Glasfaser und nicht auch über die bereits vorhandene Kupferverkabelung (Cat5e bis zu mit 30-45 m, Cat6 bis zu 55 m, Cat6A/Cat7 bis zu 100 m) umsetzen zu können.

Von Großunternehmen zu KMU

Tris Simmons, Director, Global Product Marketing bei Netgear: „10-Gigabit-Ethernet-Fibre-Switching gibt es bereits seit 2002. Allerdings nimmt der Einsatz von 10-Gigabit-Switching erst seit drei Jahren richtig Fahrt auf, weil inzwischen immer mehr günstige 10-Gigabit-Kupfer-Switches in den unterschiedlichsten Ausstattungen und Port-Zahlen verfügbar sind. Kein Zweifel – Kupfer bringt KMU-Netzwerken größere Wahlfreiheit beim Switch-Management und erspart aufwändige Neuverkabelung. So kann der steigende Druck bewältigt und die wachsenden Erwartungen erfüllt werden.“

Außerdem sei 10-Gigabit ist nicht länger nur für Großunternehmen erschwinglich. Zuverlässige und einfache 10G-Netzwerk-Konnektivität werde immer günstiger und damit auch für KMU über den Network Core hinaus einsetzbar.

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