Vodafone-Studie und Netapp über IoT Internet of Things zahlt sich aus
Fog-Computing, Edge-Computing, Internet of Things – das ist für viele schon jetzt untrennbar miteinander verbunden. Die Rechenzentren müssen sich darauf einstellen, also die Betreiber von Datacenter, wird doch die Produktion in jeder Branche enger als je zuvor mit der IT verwoben. Netapp und Vodafone teilen ihre Erkenntnisse mit.
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Eigentlich ist es leicht, sich die Potenziale des Internet of Things (IoT) für die Fertigungsindustrie auszumalen. Man muss nur an die Wunder der modernen Technik denken, die jeden Tag an einem vorbeifahren: Züge. Diese sind mit über 250 Sensoren ausgestattet, die pro Minute 150.000 Datenpunkte erfassen. Richtig interpretiert helfen diese Echtzeit-Daten, Ausfälle und Verspätungen zu reduzieren sowie Einnahmeverluste zu minimieren.
Doch diese Entwicklung betrifft nicht nur die Verkehrsmittel, sondern vor allem auch die produzierende Industrie. Ehemals isolierte Komponenten, Maschinen und Systeme einer Produktionsanlage können über das Internet durch ein Sensornetzwerk miteinander verknüpft werden. Dadurch entstehen große Datenmengen, die Entscheidungsprozesse automatisieren und erheblich vereinfachen. Im besten Fall können Hersteller in Echtzeit reagieren, die Systemverfügbarkeit und Ressourcenauslastung optimieren, Vermögensgegenstände per Fernzugriff verwalten sowie Betriebsstörungen vor deren Eintritt abwenden. Kurzum: Die Effizienz der Betriebsabläufe lässt sich enorm steigern.
Dieses Szenario ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Schon jetzt arbeiten Fabriken und Anlagen, die mit dem Internet verbunden sind, produktiver, effektiver und intelligenter als deren unverbundene Pendants. Fortschritte in der Sensortechnik – vor allem Miniaturisierung, Leistung, Kosten und Energieverbrauch – begünstigen diese Entwicklung zusätzlich.
Einstieg in das IoT: Instandhaltung
Ein gutes Anwendungsgebiet für den Einstieg in das IoT ist die vorausschauende Instandhaltung („Predictive Analytics“). Traditionelle Wartungsintervalle hängen von Parametern wie Zeit und Nutzung ab. Sie berücksichtigen nicht die tatsächliche, individuelle Auslastung der Produktionsmaschinen – die oft vom prognostizierten oder geplanten Wert abweicht.
Auch Rahmenbedingungen wie Luftfeuchtigkeit, Staub und Temperatur beeinflussen die Maschinenabnutzung. Trotz strengem Wartungsplan kommt es daher zu Fehlfunktionen, Ausfallzeiten und somit zu Produktionsausfällen. Die vorausschauende Wartung ermittelt durch die Kombination aus Sensoren, Daten und Analysen nicht nur den tatsächlichen Gebrauch der Maschine, sondern identifiziert auch mögliche Risikopotenziale. Dafür werden die für die Wartung relevanten Daten an die Cloud geschickt, wo ein Analysetool Abweichungen von den erstellten Prognosen erkennt. Die Wartung der Produktionsmaschinen erfolgt so genau dann, wenn tatsächlich Bedarf besteht.
Messbare Effizienzsteigerung
Ein Praxisbeispiel veranschaulicht dies: Ein Fertigungsunternehmen produziert rund um die Uhr Tausende von Zylinderköpfen. Für jeden Zylinderkopf wird ein Datenblatt mit mehreren hundert Prozessparametern wie Messwerte, Zeiten, Temperaturen und verwendete Werkzeuge angelegt, die kontinuierlich mit den Zielvorgaben gegengecheckt werden. Für diesen Prozess würden selbst erfahrene Spezialisten unzählige Tage brauchen.
Mit Predicitve Analytics hingegen werden alle relevanten Messdaten schon während der Fertigung gesammelt, Zeiten und Inhalten zugeordnet und für statistische Auswertungen vorbereitet. Abweichungen vom Standard sind innerhalb weniger Minuten einsehbar und ermöglichen sofortige Korrekturmaßnahmen. Im vorliegenden Fall stieg nach Einführung die Fertigungseffizienz um 25 Prozent und die Produktionsanlaufzeit sank um 50 Prozent.
Zahlen aus der Vodafone-Studie
Umfassendere Erkenntnisse vermittelt das das diesjährige „Vodafone IoT-Barometer 2016“, eine Studie mit mehr als 1.000 Entscheidern aus neun Branchen. Sie zeigt gar: Vernetzte Maschinen sind für den Unternehmenserfolg entscheidend. Laut Studie bewerten 76 Prozent der weltweit und 74 Prozent der in Deutschland befragten Unternehmen den Einsatz von IoT als entscheidend für den zukünftigen Unternehmenserfolg in ihrer jeweiligen Branche.
Zudem spiegle sich diese Einschätzung auch in den Investitionen wieder. Mit einem Anteil von 24 Prozent liegt IoT weltweit bei den IT-Ausgaben an der Spitze, dicht gefolgt von Cloud & Hosting, Analytics und Mobility.
Die Investitionen in IoT-Anwendungen lohnen sich für die Wirtschaft: 63 Prozent der weltweit befragten Unternehmen verzeichnen beim Einsatz von IoT einen signifikanten Return on Investment. Mit 82 Prozent noch höher bewertet wird in Deutschland der Nutzen von Big Data Analytics. Denn erst die Analyse und Interpretation der enormen Datenmengen führt zu einer bestmöglichen Effizienzsteigerung beim Einsatz von Mensch und Maschine.
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Wirkung von IoT auf Schweizer ICT-Markt
Jeder vierte Schweizer Franken fließt in die Rechenzentrumsinfrastruktur
Marc Sauter, Head of IoT Sales Central Europe bei Vodafone, sagt: „Die weltweite Vernetzung von Geräten und Maschinen erreicht inzwischen Branchen, an die beim Thema IoT noch vor kurzer Zeit kaum jemand gedacht hat. Bis 2020 werden rund 20 Milliarden Geräte und Maschinen Daten austauschen. Das spricht für das enorme Potential solcher Anwendungen.“ Auch in Deutschland werde IoT verstärkt in der Industrie 4.0 eingesetzt, wie bei dem Vodafone-Kunden Feintool, einem Entwickler von Feinschneidanlagen.
Deutsche Unternehmen setzen auf Connected Products
Das diesjährige IoT-Barometer beweist. Auch in Deutschland wird das Internet der Dinge mehr und mehr zum treibenden Faktor für wirtschaftlichen Erfolg. Rund drei Viertel aller befragten deutschen Unternehmen sehen dies bereits so – und ein Viertel des IT-Budgets wird schon in diesen Bereich investiert. Vor allem vernetzte Produkte und die IoT-Sicherheit sind die Top-Themen der deutschen Unternehmen.
Mit 53 Prozent liegt Deutschland in der Entwicklung und Nutzung von vernetzten Produkten im weltweiten Vergleich vorn – bereits jedes zweite deutsche Unternehmen plant in den kommenden zwölf Monaten die Einführung von vernetzten Lösungen. Als Vorteile werden die Ausfallsicherheit von Geräten, ein verbesserter Kapital-Einsatz und niedrigere Kosten gesehen. Besonders im Automotive-Bereich sind die digitalen Lösungen derzeit gefragt: Autonomes Fahren, Connected Cars und Flotten-Management lauten hier die Schlagworte.
Wie Netapp und unabhängig davon zeigt die Vodafone-Studie die Bedeutung von Big Data Analytics auf. So sind sich 82 Prozent der Unternehmen sicher, dass die Möglichkeiten im IoT am effektivsten genutzt werden können, wenn die generierten Daten nicht nur erfasst, sondern auch analysiert und verglichen werden. Doch während Speicherspezialist Netapp auf die Notwendigkeit leistungsfähiger Storage-Technik verweist, bietet Vodafone zusammen mit dem Technologiepartner Recogizer seit kurzem auch ein Analyse-Tool an, das Unternehmen neue Möglichkeiten bieten soll. .
Tatsache ist, dass IoT eine große Masse an unstrukturierten Daten produziert, die geordnet, analysiert und ausgewertet werden müssen, bevor wichtige Informationen herausgefiltert und zur Verfügung gestellt werden können. Dann erst gilt, dass mit IoT in Maschinen und Geräten und einer Big Data-Analyse sich Produktionsprozesse nicht mehr nur überwachen lassen. Vielmehr sind „Ausfälle vorhersag- und vor allem vermeidbar“, so Sauter.
Deutsche vertrauen neuen IoT-Anwendungen
Die deutschen Unternehmen fühlen sich für die Herausforderungen der Digitalisierung gut gewappnet. Insbesondere bei den Mitarbeitern sei eine hohe Affinität für digitale Lösungen und Prozesse und damit ein hohes Maß an entsprechenden Fähigkeiten für das IoT-Zeitalter vorhanden. Dies geben 67 Prozent der deutschen Unternehmen an; der globale Wert liegt bei 60 Prozent.
Mit 87 Prozent ebenfalls sehr wichtig ist es den deutschen Unternehmen, die IoT-Security-Prozesse selbst zu managen. Weltweit liegt der Wert bei 69 Prozent. Dabei ist das Vertrauen in die Sicherheit der Technologie und der Datenübertragung mit 78 Prozent ebenfalls wesentlich höher als der globale Wert mit 65 Prozent.
Zu etwas anderen Erkenntnissen gelangt die Studie von Tata Consultancy Services: „Einige investieren in digitale Innovationen, andere zögern, Die Digitalisierung für die deutsche Wirtschaft könnte besser laufen“, die morgen erscheint.
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