Europaweiter Bericht von Infowatch Interne IT-Bedrohungen in Europa

Redakteur: Florian Karlstetter

Infowatch hat einen ersten europaweiten Bericht veröffentlicht, in dem Unternehmen nach Sicherheitsrichtlinien und den Schutz vor möglichen Datenlecks befragt wurden. Im Ergebnis spiegelt sich die zunehmende Angst vor Datendiebstahl wider und die Besorgnis hinsichtlich des Fehlens eines einheitlichen Sicherheitsansatzes.

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Infowatch ist ein Tochter-Unternehmen des Antivirenspezialisten Kaspersky Labs und beschäftigt sich mit Lösungsansätzen zur Einhaltung von gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsrichtlinien und zum Schutz vor Datenlecks.

Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter IT- und Datensicherheitsexperten sowie leitenden Angestellten in 410 europäischen Unternehmen. Die Befragung hat gezeigt, dass das Interesse für interne Datensicherheit mittlerweile größer ist als das für externe Bedrohungen wie Spam, Hacker-Attacken und Viren.

Datenklau durch Insider

Der Diebstahl durch Firmeninsider nimmt nach Ansicht der Befragten dabei eine Schlüsselrolle ein. So sind 78 Prozent der befragten IT-Experten der Meinung, dass mittlerweile Datendiebstahl im Unternehmensumfeld eine höhere Bedeutung zukomme als Viren oder Hacker-Attacken. Die primären Kanäle für Datenabfluss stellen in Europa dabei tragbare Speichermedien, E-Mail und das Internet in Form von Web-Mail und Foren dar.

Dass die Informationssicherheit ihrer Firma während des letzten Jahres gar nicht verletzt worden ist, daran glaubte gerade mal jeder zehnte, während rund jeder Dritte der Befragten sich bei diesem Thema nicht sicher war.

Als primäres Hindernis für die Realisierung komplexer Anti-Data-Leakage-Lösungen wurde der Mangel an industriellen Standards genannt. So werde die Wahl einer geeigneten Lösung dadurch erschwert, dass zwar alle Anbieter von Sicherheitslösungen die Vorteile ihrer Produkte betonen, die nicht existenten Standards einen Vergleich mit der Konkurrenz jedoch kaum zulassen.

Die Befragten sind sich allerdings sicher, dass sich durch die ständige Erweiterung von Kommunikationskanälen in Unternehmen zukünftig auch übergreifende Sicherheitssysteme durchsetzen werden. Auch könnten Gesetzesvorschläge, nach denen Unternehmen dazu verpflichtet werden sollen, Kunden unverzüglich über Datenschutzverstöße zu informieren, einen weiteren Schritt in Richtung allgemeingültiger Standards darstellen.

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