High Performance Computing HPC: mit Schokoriegel, Königin und SuperMUC
Die Top Ten der schnellsten Rechnersysteme bekommen Zuwachs: Passend zur International Supercomputing Conference (ISC) in Leipzig purzeln die HPC-Rekorde – weltweit, in Europa und in Bayern.
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Professor Hans Meuer, Organisator der ISC-Konferenz für High Performance Computing (HPC), hat in Leipzig gut zu tun. Neben organisatorischen, inhaltlichen und repräsentativen Aufgaben muss, beziehungsweise darf er auch die Besten der Zunft küren. Zu den ausgezeichneten Supercomputern gehören diesmal:
- Milky Way 2, der weltweit schnellste Supercomputer
- JuQueen, Europas leistungsstärkster Supercomputer
- SuperMUC, ein Höchstleistungsrechner für die Simulation des Verhaltens von Molekülen.
Der HPC-Markt boomt
Nach Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens IDC wird der HPC-Markt in den nächsten vier Jahren jährlich um rund 36 Prozent wachsen, von derzeit elf Milliarden auf 15 Milliarden US-Dollar. Das traumhafte Wachstum der Supercomputer wird vom Bedarf vieler Branchen nach schnellen Berechnungen, exakten Simulationen und dem Wunsch nach raschen und fundierten Entscheidungen auf Basis schneller zur Verfügung stehender Informationen getrieben. Supercomputer werden für möglichst exakte Wettervorhersagen eingesetzt und helfen beim Erkunden effizienter Verfahren zur Energiegewinnung. Sie tragen einen wichtigen Teil zur Medikamentenentwicklung, beim Aufschlüsseln des menschlichen Genoms und zur Analyse großer Datenmengen bei.
Top500
Als Orientierungshilfe in der HPC-Welt gilt die halbjährliche Top500-Liste der Supercomputer. Sie geht zurück auf eben jenen Hans Meuer von der Universität Mannheim, Erich Strohmaier und Horst Simon vom US Department of Energy Scientific Computing Center und Jack Dongarra von der University of Tennessee.
Die neue Nummer Eins der 41. Ausgabe der Top500-Liste als weltweit schnellster Supercomputer ist Milky Way 2. Seine Rechenleistung: 54,9 Petaflop pro Sekunde (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde). Gegenüber dem bisherigen Spitzenreiter wurde die Rechenleistung damit schlicht verdoppelt. Das System wurde laut Intel für das National Supercomputing Center in Guangzhou, China gebaut. Allerdings, folgt man der offiziellen Top500-Seite, landet man bei der National University of Defense Technology, also beim Militär! Hat da jemand ein schlechtes Gewissen?
Das System besteht aus 32.000 der kommenden 12-Core Intel Xeon Prozessoren E5-2600 v2 auf Basis der Ivy Bridge-Architektur und 48.000 Xeon-Phi-Coprozessoren. Der Supercomputer nutzt eine „neo-heterogene Architektur“, bei der die Hardware-Architektur über mehrere Klassen von Computing-Funktionen verfügt, auf die über ein gemeinsames Programmiermodell zugegriffen wird. Dies strafft die Entwicklungs- und Optimierungs-Prozesse, was bei der Kombination von CPU- und GPU-Beschleunigern nicht möglich ist.
Die Xeon-Prozessoren E5-2600 v2 werden ab dem nächsten Quartal erhältlich sein, über bis zu zwölf Kerne und eine Taktrate von bis zu 2,7 GHz verfügen. Sie bieten eine Rechenleistung von 259 Gigaflop pro Sekunde pro Sockel. Dies entspricht einer Steigerung um 56 Prozent gegenüber der vorherigen Generation.
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