Stromspar-Server für Web-Anwendungen, Memcached-Cache und Big Data HP bringt Moonshot-System mit Intel Atom C2000 auf den Markt
HP bringt ein zweites hochverdichtetes, stromsparendes „Moonshot“-System auf den Markt, das mit hüllenlosen Servern bestückt ist. „HP Moonshot Proliant m300“ baut auf dem neuen 64-Bit-Prozessor der „Atom-C2000“-Serie (Codename: „Avoton“) von Intel auf, der am vergangenen Donnerstag vorgestellt wurde.
Anbieter zum Thema

Der neue Server soll noch vor Ende dieses Jahres verfügbar sein und sich vor allem für das Hosting von Web-Anwendungen, Memcached-Cache-Servern oder Big-Data-Anwendungen eignen. Das neue System werde zunächst in einer Standard-Konfiguration mit 45 Steckkarten in einem „Moonshot-1500“-Gehäuse herauskommen, so HP.
Solche Systeme wie Moonshot können die Platzprobleme in Rechenzentren lösen: Ein einziges, 4,3 Höheneinheit (4,3U) großes Moonshot-1500-Gehäuse beherbergt 360 Prozessorkerne, 1,4 Terabyte RAM und bis zu 45 Terabyte an Festplattenspeicher. Dementsprechend wird es möglich, 3.600 Kerne in ein Rack zu packen.
Verdichtung bringt Platz und-Stromersparnis
Das entspricht einer etwa zehnfachen Verdichtung der Rechenleistung gegenüber herkömmlichen, eine Höheneinheit (1U) hohen Rack-Servern. In diese lassen sich derzeit nur 8 Prozessorkerne packen - was dann etwa 336 Kernen je Rack entspricht.
Johannes Horneck, als Business Developer in den Geschäftsbereichen Enterprise Storage & Server sowie Networking bei HP tätig, erläutert den Vorteil in einer Berechnung für einen gegebenen Fall. Hierbei geht es um das Machbare und die Grenzen in der Virtualisierung. Der Kunde benötigt 110 Instanzen. Mit Hilfe einer klassischen Lösung – Blades mit 6 Kernen und 8 Gigabyte RAM, 2 Festplatten – und einer Virtualisierung zu 100 Prozent braucht er 16 Server in 7 Enclosures „c7000“. Diese würden rund 25 Kiowatt erfordern.
Durchgerechnet: Die Grenzen der Virtualisierung
Ginge der Virtualisierungsgrad zurück auf rund 80 Prozent und ein Host könnte 10 virtuelle Maschinen beherbergen, brauchte es aus Gründen der hohen Dichte noch drei C7000er Racks. Die Ernergie-Aunahme sänke auf rund 10 Kolowatt.
Ein Moonshot-System, das hier als Alternative in Frage käme – 360 Cartridges mit je 1 CPU, 8 Gigabyte RAM und 1 Festplatte, eingebaut in insgesamt 8 Chassis mit insgesamt 35 Höheneinheiten – würde in der Anschaffung etwa gleich viel kosten, käme aber im Betrieb auf eine Energie-Aufnahme von 4,8 Kilowatt. Zudem brauchte ein solches System viel weniger Platz.
Dedizierte Server für spezifische Workloads
HP plant, weitere Moonshot-Server für spezifische Anforderungen auf den Markt bringen, unter anderem für High Performance Computing, Gaming, Finanzdienstleistungen, Genomik, Gesichtserkennung und Video-Analyse. „Jeder Karte, die wir ankündigen, eröffnet jeweils eine ganz andere Welt“, so Horneck.
Diese werden quasi als fertiges Produkt angeboten. Kunden, die groß genug sind, und eigene Cartridgers benötigen können auch solche bekommen: „ Ab einer Stückzahl von 10.000 lohnt sich das“, sagt Horneck. Tatsächlich unterhält HP wie auch Dell beispielsweise eine eigene Abteilung, die dem Bereich Hypersclae-Computing zugeordnet ist. Hier gehören neben den Moonshot-Systemen auch die „SL“-Server hin.
Mit den Unterschiedlichen Cartrdges für verschiedene Workloads wird ein Moonshot-System auch für andere Kundengruppen interessant. Bisher zeigten vor allem Provider ein sehr großes Interesse, so der HP-Manager. Die Frage, ob das System in Deutschland schon verkauft wurde, beantwortet er vage: „Ich will es einmal so ausdrücke: Es sind schon Menschen in Deutschland auf produktiven Moonshot-Systemen gesurft, ohne es zu wissen.“
Artikelfiles und Artikellinks
(ID:42300351)