Windows 10 und Windows Update for Business Hat der Patch-Dienstag ausgedient?

Autor / Redakteur: Chris Goettl* / Ulrike Ostler

Kunden die mit „Windows 10 Pro“ und „Enterprise“ sowie den Server-Lösungen für Unternehmen arbeiten, könnten mit längeren Release-Zyklen rechnen. Hat der „Patch-Dienstag“ nun ausgedient, oder nicht?

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(Bild: Microsoft)

Zahlreiche Ankündigungen und Voraussagen von Sicherheitsexperten haben die Markteinführung von Windows 10 sowie Windows Update for Business begleitet. Generell nutzt Microsoft seine Erfahrungen aus Office 365 und der Distribution neuer Versionen seiner mobilen Apps.

Patches und neue Funktionen, so die Expertenmeinungen dürften künftig bei Privatanwendern schneller aufgespielt werden als bisher. Doch das muss nicht zwangsläufig bei Unternehmenskunden so sein.

Der „Patch Tuesday“, also jeder zweite Dienstag eines Monats ist traditionell der Tag, an dem Redmond die neuesten Sicherheits-Updates für seine Betriebssysteme Windows, Windows Server und alle übrigen Software-Produkte von Microsoft veröffentlicht. Ein Tag, der seit 2003 einen festen Platz im Kalender eines jeden Systemadministrators hatte - bis zur Ankündigung von Windows 10. Seither überschlagen sich Sicherheitsexperten mit Spekulationen über die künftige Ausgestaltung der Release-Zyklen von Windows 10 und Windows Update for Business (WUB).

Die ersten Updates sind schon da

Tatsächlich hat Microsoft bereits zu Beginn dieses Jahres einige dringend notwendige Änderungen innerhalb seiner Entwicklungsteams durchgeführt. Das Unternehmen kündigte zum Beispiel einen vierteljährlichen Release-Plan an, um den herum es seine Entwicklerteams ausrichten wird.

Chris Goettl, der Autor, hat über 15 Jahre Erfahrung im IT-Management. Er arbeitete mehrere Jahre in der IT, bevor er im Jahr 2004 zu Shavlik kam und begann im Shavlik Support-Team, unterstützte OEM-Partner bei der Integration des Shavlik SDK, arbeitete im Vertrieb als Systems Engineer und ist derzeit Produktmanager für die Shavlik Protect-Produktlinie.
Chris Goettl, der Autor, hat über 15 Jahre Erfahrung im IT-Management. Er arbeitete mehrere Jahre in der IT, bevor er im Jahr 2004 zu Shavlik kam und begann im Shavlik Support-Team, unterstützte OEM-Partner bei der Integration des Shavlik SDK, arbeitete im Vertrieb als Systems Engineer und ist derzeit Produktmanager für die Shavlik Protect-Produktlinie.
(Bild: Landesk)

Microsoft arbeitet daneben daran, die Komplexität von Updates seiner Produkte zu reduzieren. Diese Veränderungen werden es den Teams letztlich ermöglichen, Software-Releases in einem vierteljährigen Turnus zu erarbeiten. Sobald sie vorbereitet sind, können sie dann auch direkt frei gegeben werden.

Denn letztlich entstehen durch Code, der schon getestet und bereit zur Veröffentlichung ist, aber nicht distribuiert wird, Kosten. Hier hat sich ein grundlegender Wandel vollzogen, bedenkt man, dass der feste Patch-Day seinerzeit aus dem gleichen Grund, also die Senkung von Kosten für das Einspielen von Sicherheits-Updates, eingeführt wurde.

Was ändert sich?

Was verändert sich nun für den Nutzer? Neue Funktionen und Sicherheits-Patches werden künftig deutlich schneller verfügbar sein. Dies ist insofern sinnvoll, da sich gerade Unternehmensanwender auf ihr Betriebssystem zu hundert Prozent verlassen müssen.

Ein gutes Beispiel für die Zukunft der Bereitstellung von Anwendungen durch Microsoft bietet „Office 365“. Neue Funktionen werden viel häufiger als in der On-premise-Version geliefert. Der Nutzer profitiert dementsprechend auch schneller von diesen Patches. Endanwender kennen diese Art der Distribution bereits von Software-Updates ihrer Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets. Microsoft überträgt nun diese Nutzererfahrung auch auf Desktop-Anwendungen.

Dieser Übergang wird vermutlich jedoch nicht für alle Produkte für Unternehmenskunden in der gleichen Geschwindigkeit vollzogen werden. Gerade die Betriebssystem- und Server-Lösungen, wie „SQL Server“, „Team Server“ oder „Sharepoint Server“, werden erst einmal noch nicht auf diese vierteljährlichen Release-Zyklen migriert. Das heißt also, dass zumindest für sie über einen längeren Zeitraum der bewährte Rhythmus des Patch-Dienstags erhalten bleiben wird.

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