240 Rittal-Racks in TÜV-Blau Gutes Beispiel vom TÜV Nord - Das Datacenter läuft und läuft ...
Die TÜV Nord Group konzentriert in seinem neuen Rechenzentrum alle DV-Aktivitäten der nationalen und internationalen Tochtergesellschaften. Beim Neubau 2013 standen neben einer Verfügbarkeit von 99,99 Prozent Sicherheit und Energie-Effizienz im Fokus. Unter anderem kommen derzeit 240 „Rittal TS IT“ Server-Racks zum Einsatz.
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Seit Jahresbeginn 2014 läuft die gesamte Rechenleistung der TÜV Nord Group (siehe: Kasten 1) über das neue Rechenzentrum im Süden von Hannover. Insgesamt hat das Unternehmen rund acht Millionen Euro investiert, wobei die reinen Baukosten etwa ein Drittel der Gesamtsumme betrugen.
Im September ist der zweite Server-Raum in Betrieb genommen worden. Hier stehen, wie im ersten IT-Raum, ebenfalls 120 TS IT Racks – in strahlendem TÜV-Blau. Neben der technischen Leistungsfähigkeit darf sich die TÜV Nord Goup auch über den vollständig eingehaltenen Kostenplan freuen.
Leroy Racette, Bereichsleiter EDV bei der TÜV Nord Group, erläutert, was die Angabe von 99,99 Prozent Verfügbarkeit bedeutet, nämlich dass das Rechenzentrum maximal 52 Minuten im Jahr ungeplant ausfallen darf. Um diese hohe Verfügbarkeit zu erreichen, sind alle relevanten Systeme doppelt ausgeführt.
Die RZ-Ausstattung
„Weiterhin wurde die externe Energieversorgung so dimensioniert, dass das Rechenzentrum 72 Stunden unabhängig von der externen Netzversorgung betrieben werden kann“, ergänzt Racette seine Ausführungen.
Die Errichtung der Niederspannungshauptverteilung (NSHV) hat die Firma Kesselhut Schaltanlagen GmbH & Co. KG (siehe: Kasten)ausgeführt. Auch die NSHV ist redundant aufgebaut, so dass zwei komplett getrennte Stromverteilungsstränge vorhanden sind, die sowohl die einzelnen technischen Einrichtungen als auch die Server-Räume versorgen können.
Die NSHV hat einen Bemessungsstrom von 4.000 Ampere und basiert auf dem Ri4Power-System von Rittal. „Mit Ri4Power haben wir in den vergangenen Jahren die besten Erfahrungen gemacht“, begründet Andreas Pahl, Geschäftsführer der Firma Kesselhut, die Entscheidung.
Hybridkühler auf Gebäudedach
Die 120 TS IT-Racks von Rittal im Server-Raum 1 sind in einem Kalt-/Warmgang-Konzept aufgestellt. Die Klimatisierung erfolgt über ein redundant aufgebautes Umluft-Klimasystem (UKS). Dabei wird die Kaltluft auf einer Seite der Schrankreihe zugeführt und dort von den Lüftern der Hardware-Komponenten angesaugt. Auf der Rückseite steigt die warme Luft auf und wird zurück zu den Wärmetauschern geleitet.
Für die Kaltlufterzeugung stehen im Obergeschoss des Mitteltrakts die Kältemaschinen, die die entsprechende Kälteleistung zur Verfügung stellen. Auf dem Gebäudedach sind zwei Hybridkühler installiert, die die Wärme-Energie aus den Server-Räumen an die Umgebung abgeben.
Die Hybridkühler kühlen das Wasser-Glykol-Gemisch zunächst mit Umgebungsluft, was bis zu einer Außentemperatur von +16 Grad problemlos funktioniert (indirekte Freikühlung). Bei Temperaturen bis zu +27 Grad werden die Kühler zusätzlich mit Wasser besprengt (adiabatische Kühlung). Liegt die Außentemperatur noch höher, wird Kompressionskälte genutzt.
Stromverbrauch überwachen und optimieren
Die Kabel für die Stromversorgung der Server sind im Doppelboden verlegt. In den TS IT Racks selbst ist das modulare Stromverteilungssystem „Rittal Power System Module“ (PSM) installiert. Das PSM-System stellt die Messwerte sowohl über den im Monitoring-System integrierten Webserver als auch per SNMP zur Verfügung.
Durch die Anbindung an ein Energie-Management-System lässt sich der Energieverbrauch überwachen und optimieren. Auch andere wichtige Messwerte, wie etwa die Temperaturen im Kalt- und im Warmgang, werden überwacht.
Zusammengefasst werden die Daten über das Monitoring-System „Computer Multi Control III“ (CMC III) von Rittal. Es funktioniert per CAN-Bus-Kommunikation und überwacht auch die Türen zu den einzelnen Server-Schränken.
Sicher versorgt und feuergeschützt
Die Installation der elektrotechnischen Einrichtungen erfolgte durch die Röwer Sicherheits- und Gebäudetechnik GmbH (siehe: Kasten). Sie lieferte und installierte die beiden separaten Transformatoren, die die NSHV versorgen. Sollten doch einmal beide zur selben Zeit ausfallen, sorgen USV-Anlage und Netzersatzanlage (NEA) für die kurzfristige Überbrückung. Die USV muss die Versorgung nur wenige Minuten aufrechterhalten, bis der Dieselmotor läuft und der Generator synchronisiert ist.
Für die Überwachung des Außengeländes sorgen 18 Kameras mit 360-Grad-Objekten. Im Inneren des Gebäudes sind die beiden Server-Räume als Sicherheitszellen ausgeführt: Das Raum-in-Raum-System schützt wirkungsvoll vor Einbruch, Brand und Wasser.
Die Server-Räume können einem Feuer für 180 Minuten standhalten, ohne dass die IT-Infrastruktur im Innern in Mitleidenschaft gezogen wird. Sollte es innerhalb der Server-Räume zu einem Brand kommen, sorgt eine automatische Brandlöschanlage dafür, dass es schnell und wirkungsvoll gelöscht wird, ohne die Hardware zu beschädigen.
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