Gründerzentrum für Start-ups Google will den Brain-Drain stoppen

Robert Di Marcoberardino |

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Der Inkubator Area 120 soll es Mitarbeitern ermöglichen, sich in Vollzeit auf ihre eigenen Ideen zu konzentrieren. Damit will Google den Exodus innovativer Mitarbeiter beenden.

Trotz kreativer Arbeitsumgebung verliert Google Mitarbeiter – das soll sich jetzt ändern.
Trotz kreativer Arbeitsumgebung verliert Google Mitarbeiter – das soll sich jetzt ändern.
(Bild: Google)

Google zählt an allen Standorten zu den beliebtesten Arbeitgebern. Legendär sind die kostenlosen Kantinen und Getränke-Bars, sowie die Relax-Lounges und Schlaf-Pods auf dem Flur. Trotzdem verlassen den IT-Giganten auffallend viele Mitarbeiter, um ihre eigenen Start-ups zu gründen.

Die Bay Area in Nordkalifornien ist voll mit Ex-Googlern, die ihre eigenen Unternehmen an den Start bringen und nicht selten auch erfolgreich sind, wie etwa der Instagram-Gründer Kevin Systrom. Für Google ist das Problem so gravierend, dass man laut Insidern mit der Area 120 den ersten Inhouse-Incubator plant, in dem Mitarbeiter ihren Ideen nachgehen können - und zwar Vollzeit.

Schon bislang ist Google berühmt für das ROWE-Programm, das Angestellten erlaubt, 20 Prozent der Arbeitszeit mit eigenen Ideen zu verbringen. Einige der wichtigsten Google-Produkte wie Gmail und AdSense gehen auf diese Think-Tanks zurück.

Der Alphabet-Konzern, zu dem auch Google zählt, will nun aber einen Paradigmenwechsel vollziehen und sich stärker auf das Entwickeln eigener Produkte und dem Zukauf interessanter Unternehmen zu konzentrieren.

Das ist auch dringend nötig, denn in wichtigen Bereichen wie Virtual Reality und Social Media ist Google nach wie vor unterrepräsentiert. Der schärfste Konkurrent Facebook konnte hier zuletzt mit dem Kauf bzw. der Finanzierung dem Chat-Programm WhatsApp und der VR-Brille Oculus Rift zwei echte Schwergewichte in den eigenen Stall stellen.

Die neue Area 120 soll deshalb die innovativsten Ideen der eigenen Mitarbeiter fördern und belohnen. Teams, die sich für das neue Programm qualifizieren möchten, müssen dabei zunächst einen Business-Plan vorlegen. Bei grünem Licht des Managements dürfen die Mitarbeiter dann für eine gewisse Zeit in Vollzeit an Prototypen arbeiten.

Entwickelt sich das Projekt den Erwartungen, entscheidet Google über eine Finanzierung des fertigen Produkts. Am Ende haben die Mitarbeiter dann die Möglichkeit, mit dem Produkt ihr eigenes Unternehmen zu gründen, in das Google dann investiert.

Zu Umfang und Ausstattung des Gründerzentrums hat sich Google noch nicht geäußert. Möglicherweise wird die Area 120 in einem Google-Bürogebäude in San Francisco untergebracht.

Typischerweise stellen Start-up-Inkubatoren den Teams Büroflächen, IT und Management-Ansprechpartner zur Verfügung. Die Wege sollen kurz und die Organisation möglichst schlank sein.

Brain-Drain

Als Braindrain (Schreibweise im Deutschen auch Brain-Drain, englisch brain drain, wörtlich Gehirn-Abfluss im Sinne von Talentschwund, somit der Abwanderung der Intelligenz einer Volkswirtschaft) bezeichnet man im Gegensatz zu Braingain die volkswirtschaftlichen Verluste durch die Emigration besonders ausgebildeter oder talentierter Menschen aus einem Land. Dies betrifft vor allem Akademiker, Künstler, Unternehmer und Facharbeiter.

(Quelle: Wikipedia)

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