Führenden IT-Unternehmen planen Linux-basiertes Referenzsystem für Network Functions Virtualization (NFV) Gebloggt: Linux Foundation initiiert „Open Platform for NFV“

Autor / Redakteur: Thomas Driling / Dipl. -Ing. Thomas Drilling |

Unter dem Dach der Linux Foundation haben sich führende IT-Unternehmen zusammen gefunden und unter der Bezeichnung Open Platform for NFV eine Initiative gegründet, die ein Linux-basiertes Referenzsystem für Network Functions Virtualization (NFV) schaffen soll.

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(linuxfoundation.org)

Die Linux Foundation ist ein Industriekonsortium, das sich die Förderung von Linux und allgemein der Zusammenarbeit bei freier Software widmet. Mit OPNFV erweitert die Linux Foundation Ihr Portfolio gemeinschaftlicher Zusammenarbeitsprojekte. Gemeinsam mit Software-Defined Networking, einem weiteren Projekt der Linux Foundation, sieht Letztere auch in Network Functions Virtualization einen allgemein zu beobachtenden Industrie-Trend zur Virtualisierung von Netzwerken und Anwendungen.

Die Ziele von OPNFV

Gründungsmitglieder der Open Platform for NFV (OPNFV) sind unter anderem Red Hat, HP, IBM, Intel, Dell, Cisco, AT&T, Huawei, Brocade, China Mobile, Ericsson, Juniper Networks, NEC, Nokia Networks, NTT DOCOMO,  Telecom Italia und Vodafone.

Als Mitglieder von OPNFV haben die involvierten Unternehmen die Möglichkeit, durch die Zusammenarbeit Entwicklungskosten einzusparen und neue Funktionen schneller in marktreife Produkte einfliessen zu lassen. Die Gründe, die zur Gründung der OPNFV-Initiative geführt haben, gleichen denen der anderen Zusammenarbeitsprojekte. Wie die Linux Foundation in der zugehörigen Ankündigung  schreibt, soll OPNFV eine freie, auf Linux basierende Referenzplattform für NFV werden, welche die hohen Anforderungen der Netzwerkbetreiber nach Ausfallsicherheit, Zuverlässigkeit, Leistung und geringem Energieverbrauch befriedigt. Darüber hinaus soll das System aber auch gut wartbar sein und zudem eingebaute Messpunkte haben, mit deren Hilfe die Leistung analysierbar und optimierbar ist.

Die Zusammenarbeit mit bestehenden Projekten

Laut Aussage der Linux Foundation gibt es viele der Komponenten von OPNFV bereits. Das System soll aber wo immer möglich, auf offenen Standards beruhen. Müssen neue Komponenten entwickeln werden, sollen diese unter der Apache-Lizenz 2.0 veröffentlicht werden. Das Projekt hat vorrangig zum Ziel, solche existierenden Komponenten zu einem konsistenten Gesamtgebilde zusammenfügen und die Leistung zu optimieren. Dazu will man weiterhin mit den eigentlichen Upstream-Projekten zusammenarbeiten und plane keinesfalls das Initiieren von Forks. OPNFV will laut Ankündigung auch mit der NFV ISG bei ETSI zusammenarbeiten, aber nicht in die Standard-Definition einbezogen sein. Zu Beginn der OPNFV-Initiative soll es primär darum gehen, eine NFV-Infrastruktur (NFVI) samt Verwaltung der virtualisierten Infrastruktur zu schaffen. Dabei sollen auch Anwender von Beginn an in die Evaluierung eingebunden sein.

Leitung

Zur Führung der neuen Organisation wurde ein Vorstand und ein technisches Leitungsgremium einberufen. Der Vorstand besteht aus Vertretern der Mitgliedsfirmen und entscheidet über unternehmerische Angelegenheiten, sowie die von der Initiative abzudeckenden Bereiche und setzt sich derzeit aus Prodip Sen (HP), Margaret Chiosi (AT&T), Wenjing Chu (Dell) und Hui Deng (China Mobile) zusammen.