Die Community soll über über freie Testsoftware eingefangen werden Früher verdiente EMC Geld mit dem Mainframe, heute soll es Open Source bringen
Die Rechenzentren stehen voll mit Speicherprodukten, die das Speichern unkomplizierter machen sollten. Nun stehen IT-Leiter vor der Aufgabe ihre Dienstleistungen in die hybride Speicherwelt hinauszutragen. Konvergente Komplettpakete sind aus EMCs Sicht die Lösung.
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Inhaltlich stand die EMC World 2015 im Zeichen des Umbruchs: EMC hat Open Source als Vermarktungsmodell der Zukunft entdeckt. Das Software-Portfolio soll offengelegt, und zum Download freigegeben werden. Dies kündigt CEO Joe Tucci vor rund 14.000 Partnern und Kunden an. Diese und andere strategische Initiativen sollen in einer noch engeren Abstimmung mit den Tochterunternehmen VMware, RSA, Pivotal und VCE (EMC spricht von der „Federation“) vorangetrieben werden.
Produktausblick
Von VCE stammen diverse Produktankündigungen: VxRack ist eine neue Familie von hyper-konvergenten RackScale-Systemen, VSPEX Blue ein Einstiegssystem, das als Appliance mit zwei Höheneinheiten für den Betrieb von bis zu 100 virtuellen Maschinen auf mittelständische Kunden zugeschnitten ist. Es basiert auf VMware Evo Rail und kann, laut Hersteller, in zehn Minuten installiert werden.
Auf VSPEX basiert auch die VMAX 100K, die interne VMware-Clouds mit Public-Clouds verbindet. Neues gibt es auch aus der Data Domain Familie: Die DD9500 bietet laut EMC 50 Prozent mehr Leistung und eine viermal höhere Skalierbarkeit im Vergleich zum Wettbewerb.
Das Open Source Angebot soll sukzessive ausgebaut werden. Im Juni wird eine Open-Source-Version des ViPR Controllers unter dem Namen „Project CoprHD“ (sprich: Copperhead) offengelegt. Befürchtungen, dass es dadurch Umsatzverluste geben könnte, hat der Hersteller nicht. EMC wird die kommerzielle Version des Controllers weiterhin verkaufen und wie gewohnt Support und Services dafür bieten.
„Wir erwarten, dass Kunden jetzt zum Testen die Software herunterladen. Aber im produktiven Einsatz werden sie nicht auf Support und Service verzichten wollen und dann auch bereit sein, dafür zu zahlen“, ist sich Tucci sicher. „Open Source wird unseren Lizenzverkauf sogar fördern, weil in Produktivumgebungen Support benötig wird“, pflichtet Pat Gelsinger, CEO von VMware, bei.
Neue Partner-Services
Die EMC-Partner sollen dafür neue Serviceangebote entwickeln und sich so zusätzliche Umsatzoptionen erschließen. Als weitere Open-Source-Angebote sind geplant ScaleIO und in den kommenden Monaten Project Caspian, Isilon Elastic Cloud Storage und das DSSD Next-Generation Flash. Alle sollen denselben Funktionsumfang bieten wie die kommerziellen Versionen und für einen unbegrenzten Zeitraum kostenfrei eingesetzt werden können.
Auch Pivotal stärkt sein Open Source Angebot und arbeitet stärker mit der Open Data Platform zusammen. Das Management- und Konfigurationswerkzeug Pivotal HAWQ wird jetzt als Open-Source-Software angeboten. Cloud Foundry ist bereits Open Source und Pivotal hat die Kontrolle ans Cloud Foundry Consortium übergeben.
„Open Source ist einer der effektivsten Wege, ein Ökosystem aufzubauen”, betont Paul Maritz, CEO von Pivotal. Er sieht die ehrliche strategische Hinwendung zu Open Source als entscheidend an: „Andere Hersteller machen Open Source nur als Marketing Gag und das wird nicht funktionieren.“
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