Interview mit Henrik Hansen von Qlogic Fibre Channel spielt auch künftig eine wichtige Rolle

Autor / Redakteur: Tina Billo / Ulrike Ostler |

Mit zwei Paukenschlägen startete QLogic in das Kalenderjahr 2014: Der Übernahme der Netzwerksparte von Brocade und der 10-/40-/60-Gbit-Ethernet-Controller-Assets von Broadcom. Storage-Insider sprach mit Henrik Hansen, Director EMEA Marketing QLogic, über die mit den Akquisitionen verbundenen Erwartungen und erste Ergebnisse.

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Henrik Hansen, Director EMEA Marketing, Qlogic
Henrik Hansen, Director EMEA Marketing, Qlogic
(Bild: Qlogic)

Storage-Insider: Skeptiker behaupten seit langem, dass sich Fibre Channel (FC) im Rechenzentrum auf dem Rückzug befindet. Wie steht es aus Ihrer Sicht um den FC-Markt?

Henrik Hansen: Generell beobachten wir, dass sich die Entwicklung des Gesamtmarktes verlangsamt. Dies trifft vor allem auf das Networking-Segment zu, in dem die Wachstumsrate vor fünf Jahren noch im einstelligen Bereich lag. Dennoch gilt, FC-Infrastrukturlösungen zu denen auch die von uns angebotenen HBAs zählen und FC-Storage, also die in Unternehmen eingesetzten Speicher-Arrays oder –Controller, separat zu betrachten.

Speziell das Geschäft mit FC-Controllern ist nach wie vor sehr stabil und definitiv ein Teil des FC-Marktes, der auch künftig von starkem Wachstum geprägt sein wird. Ein Grund hierfür ist sicherlich in den beständig steigenden Kapazitätsanforderungen zu sehen, die nicht nur in den letzten drei, sondern seit vielen, vielen Jahren beständig zunehmen.

Brocade lag bei Adapterkarten mit einem Marktanteil von drei Prozent weit abgeschlagen hinter QLogic und Emulex, die sich hier fast auf Augenhöhe begegnen. Was machte den Kauf dennoch interessant?

Henrik Hansen: Zunächst einmal verzeichnete Brocade im dritten Quartal 2013 im Netzwerkkartengeschäft einen Zuwachs in Höhe von einem Prozent, so dass sich der Marktanteil zum Zeitpunkt der Akquisition eher auf vier als auf drei Prozentpunkte belief. Die Übernahme zahlte sich daher für uns in zweierlei Hinsicht direkt aus. Einerseits, weil wir uns ein Stück mehr vom Gesamtkuchen sichern konnten. Andererseits, da wir bereits im laufenden Quartal mit einem unmittelbaren Mehrumsatz rechnen, der in den darauffolgenden Monaten hoffentlich weiter zunimmt.

Eine für uns äußerst attraktive Kombination, in einem Markt mit derzeit abflachender Tendenz, der jedoch unser Kerngeschäft darstellt. Der Kauf der Adapterkartensparte ist neben dem parallel unterzeichneten Technologie- und Marketing-Bündnis jedoch nur Teil des geschnürten Gesamtpaketes, aus dem sowohl wir als auch Brocade künftig Profit ziehen werden.

Was ist das Ziel der Partnerschaft?

Henrik Hansen: Mit der jetzt geschlossenen Technik- und Marketing-Allianz verfolgen wir das Ziel, Fibre-Channel-Technologien für den Einsatz in anspruchsvollen Unternehmensumgebungen gemeinsam weiterzuentwickeln und zu vermarkten. Hierfür ist sowohl eine Abstimmung bei der Produktplanung als auch die Durchführung von Tests vorgesehen.

Auf diese Weise wollen wir dem durchgängigen Einsatz von Gen 5 Fibre Channel von Ende zu Ende zum Durchbruch verhelfen und die Einführung von Lösungen, die auf dem kürzlich ratifizierten Nachfolgestandard Gen 6 basieren, zügig vorantreiben.

Gibt es bereits konkrete aus der Partnerschaft resultierende Ergebnisse?

Henrik Hansen: Geht es um Gen 5, adressieren wir mit verschiedenen Marketing-Aktivitäten bereits OEMs wie beispielsweise HP oder Dell. Bei gemeinsamen Projekten konzentrieren wir uns auf die Bereitstellung der Fibre-Channel-Infrastruktur – QLogic steuert die hierfür nötige Gen 5 FC-Konnektivität auf der Host- und der Target-Seite bei, Brocade kümmert sich um die Fabric. Um vollständige Lösungen anbieten zu können, beziehen wir zudem weitere Unternehmen zum Beispiel Anbieter von Speicher-Arrays in die Zusammenarbeit ein.

Des Weiteren arbeiten wir daran, den Brocade-Adaptern eigene Funktionalitäten und Ausstattungsmerkmale schrittweise auf unsere Netzwerkkarten zu portieren. Hierzu zählt beispielsweise der Diagnostic Port (D-Port). Dieser dient dazu, auftretende Probleme schnell zu identifizieren sowie zu isolieren und damit die Einhaltung von Quality of Services über die gesamten Fabric hinweg sicherzustellen.

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