Bündelung der Desktop-Bestellungen macht Green IT bezahlbar Energiesparende PCs für die Hochschulen in Baden-Württemberg

Von Ludger Schmitz |

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In Baden-Württemberg bestellen die Hochschulen die benötigten neuen PCs zentral über einen Rahmenvertrag. In diesem Jahr spielt dabei nicht nur der Preisvorteil eine Rolle, sondern auch die Energieeffizienz der Systeme.

(Bild: Paulwip, Pixelio.de)

Baden-Württemberg ist das einzige Bundesland, in dem es so etwas gibt: Nicht jede Hochschule bestellt neue PCs, die sie benötigt, sondern alle zusammen. Maßgeblich ist dabei ein vom Stuttgarter Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst an allen Hochschulen des Landes ermittelter Bedarf an Arbeitsplatzrechnern. Die werden dann im Rahmen eines Rahmenvertrags, den das Land mit dem Systemhaus Bechtle geschlossen hat, geordert.

Eine bewährte Initiative der Universität Freiburg

Um den Preisvorteil der Großbestellung realisieren zu können, geht es dabei um Standard-PCs, den inzwischen nach den Initialen des Bundeslandes benannten „BW-PC“. Die Initiative zur Einkaufskooperation ging von der Universität Freiburg aus und mündete erstmals 2007 in einer Sammelbestellung. In den vergangenen acht Jahren haben die nun 54 angeschlossenen Universitäten und Hochschulen mehr als 10.000 Arbeitsplatzrechner über das Modell bezogen.

Es geht nicht nur darum, günstigere Preise zu erzielen, als es einer einzelnen Hochschule möglich wäre. Die bestellten PCs haben eine einheitliche Konfiguration. Dieser Faktor soll die Administration der Systeme an den jeweiligen Bildungseinrichtungen vereinfachen.

Anschaffungs- und Betriebskosten sparen

In diesem Jahr gehörte erstmals eine besonders energieeffiziente Technik zu den Ausschreibungsbedingungen: der so genannte Null-Watt-PC. Solche Rechner verbrauchen, um die Energiekosten zu reduzieren, im Ruhemodus keinen Strom, bleiben dabei aber administrierbar. Die Anwender schalten die Systeme nicht ab, diese fallen von allein in den Ruhemodus. Außerhalb der normalen Arbeitszeiten können Administratoren die Systeme allerdings remote hochfahren, um sie zu warten, etwa um Software-Updates vorzunehmen. 2015 fiel die Wahl auf den Null-Watt-PC von Fujtsu.

"Die Landesregierung denkt global"

Solche Arbeitsplatzrechner mit Null-Watt-Netzteil sind teurer als herkömmliche PCs. Allerdings entsprechen sie der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württembergs, die Green-IT-Lösungen fördert, um den Energieverbrauch zu reduzieren. „Die Landesregierung denkt dabei durchaus global“, stellt Professor Dr. Gerhard Schneider fest.

Der Direktor des Rechenzentrums und Prorektor für Wissenstransfer und Kommunikationstechnologie an der Universität Freiburg ist Initiator des BM-PCs. Er erklärt: „Selbst wenn sich die höheren Anschaffungskosten eines Null-Watt-Netzteils und eingesparte Energiekosten wirtschaftlich lediglich neutralisieren, ist der reduzierte Energieverbrauch ein wichtiger Aspekt bei Investitionsentscheidungen.“

Vorbild für andere Bundesländer

Das Systemhaus Bechtle hofft offenbar, dass andere Bundesländer die baden-württembergische Initiative kopieren. Ole Behrens, Branchenmanager Forschung und Lehre bei Bechtle, berichtet: „Wir stellen bei unseren Gesprächen mit Rechenzentrumsleitern aus dem Bereich Forschung und Lehre in anderen Bundesländern immer wieder fest, dass mit Hochachtung nach Baden-Württemberg geschaut und die Kooperation mit dem Ministerium als vorbildlich erachtet wird.“

* Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.

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