Aktuelles zu EMC, pardon: Dell EMC EMC bringt Cloud-Natives und wird zu Dell Technologies

Autor / Redakteur: lic.rer.publ. Ariane Rüdiger / Ulrike Ostler

Mit Systemen und Software für Cloud-native-Umgebungen verabschiedet sich EMC aus der eigenständigen Existenz. Das neu entstehende Unternehmen Dell Technologies sieht Rechenzentren als einen Kernmarkt.

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Alles für das Cloud-Ready DataCenter - "Modernize" und "Redefine.next" waren die Mottos der diesjährigen EMC World.
Alles für das Cloud-Ready DataCenter - "Modernize" und "Redefine.next" waren die Mottos der diesjährigen EMC World.
(Bild: EMC Dell)

„Die Infrastrukturen der Zukunft sind All-Flash, Software-definierbar, Cloud-fähig und skalierbar“ - so lautet das Mantra von EMC für die kommenden Infrastrukturgenerationen. Dass das ernst gemeint ist, untermauerte der Hersteller auf seiner weltweiten Kongressmesse „EMC World 2016“, die Anfang Mai in Las Vegas stattfand, durch eine ganze Reihe von Produktankündigungen.

Joe Tuccis Vermächtnis:“Modernize!“ - EMC-CEO Joe Tucci verabschiedet sich.
Joe Tuccis Vermächtnis:“Modernize!“ - EMC-CEO Joe Tucci verabschiedet sich.
(Bild: Ariane Rüdiger)

Die Fusion mit Dell überlagerte allerdings alle anderen Themen – in Las Vegas trat Michael Dell erstmalig vor den 10.000 Besuchern der EMC-Veranstaltung als offizieller Nachfolger von Joe Tucci auf. Der verabschiedete sich mit einem melancholischen „Das ist wohl das letzte Mal, dass ich hier stehe“ von seinen stehend applaudierenden Gästen.

Dann betrat ein vor Tatendrang strotzender Michael Dell die Bühne und gab einen Ausblick auf die in seinen Augen – natürlich – strahlende Zukunft. Die Fusionsvorbereitungen befinden sich laut Dell im Zeitplan, wenn alles wie geplant läuft, dürfte aus Dell und EMC Mitte Oktober bereits Dell Technologies geworden sein.

Der alte und der neue Boss: Joe Tucci (EMC, links) und Michael Dell.
Der alte und der neue Boss: Joe Tucci (EMC, links) und Michael Dell.
(Bild: Matt Beardsley 2014)

Unternehmenspolitik

Insgesamt sprühte das gesamte Management derart vor Optimismus, dass man sich fragen musste, warum EMC überhaupt unter das Dach von Dell schlüpft, statt sich umgekehrt einen großen Partner einzukaufen. Immer wieder bekam der große Konkurrent HPE eine Breitseite ab, was vielleicht auch an HPEs Kampagne „Don´t mute Your Business“ liegt. HPE schürte mit diesem Slogan unverhohlen die Furcht der Anwender vor fusionsbedingten Problemen, die sie auszubaden hätten, und hoffte auf Umsteiger.

Nun wurde zurückgeschossen: „Während HPE sich gerade versucht gesund zu schrumpfen, was ja eigentlich gar nicht geht, werden wir gerade zum Anbieter mit dem umfassendsten IT-Produktprogramm. Wir haben nun mehr Ressourcen für Innovation, HPE weniger.“ Wie der Innovationsdrang der neuen Firma ausfällt, muss sich allerdings erst zeigen. Das Foschungsbudget von Dell war bisher überschaubar, EMC dagegen investierte stets zweistellig in diesen Sektor. Die Auskünfte waren hier vage, gingen aber in die Richtung, man werde sich in der Mitte einpendeln.

Gute Laune bei Michael Dell.
Gute Laune bei Michael Dell.
(Bild: Dell EMC)

In jedem Fall sollen Rechenzentrumsinfrastrukturen eine wichtige Rolle im Unternehmen spielen. Entsprechende Produkte werden zukünftig unter dem Label „Dell EMC“ angeboten. Dieser Bereich soll David Goulden unterstellt werden, derzeit bei EMC zuständig für Information Infrastructure. Dazu gehören auch Marken wir RSA, Secureworks oder Virtustream, die erhalten bleiben. VMware und Pivotal dagegen behalten ihren Namen ebenfalls und berichten direkt an Michael Dell. Der will EMC wie geplant von der Börse holen und weiter zukaufen.

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