Interview mit Daniel Model über die Datensicherung nicht nur in virtuellen Umgebungen Eine Bestandsaufnahme beim Backup von Host, VM und als Dienstleistung
Virtualisierung ist längst kein Trend mehr – sie ist in vielen Unternehmen Realität geworden. Doch viele Unternehmen haben kein vernünftiges Konzept für die Sicherung ihrer Daten auf ihren virtuellen Servern, wie Studien immer wieder zeigen. Was sagt denn ein Fachmann von Acronis?
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Storage-Insider.de wollte im Gespräch mit Daniel Model, Manager Sales Engineering DACH und Eastern Europe bei Acronis, wissen, wo in der Praxis beim Thema Datensicherung von virtuellen Umgebungen „der Schuh drückt“ und wie Unternehmen diese Herausforderungen adressieren können.
Storage-Insider: Herr Model, beschreiben Sie doch einmal ein typisches Kundenszenario im Bereich Datensicherung in virtuellen Umgebungen, wie Sie es tagtäglich bei Unternehmen vorfinden.
Daniel Model: In unseren Gesprächen mit Unternehmen treffen wir sehr oft auf mittelständische Unternehmen mit interner IT, die gerade die Umstellung von physischen auf virtuelle Systeme planen und auf der Suche nach einer geeigneten Datensicherungslösung sind. Dabei stellen sie sich oft die Frage, ob die interne IT die technischen Herausforderungen, die mit Virtualisierung einhergehen, noch ausreichend beherrscht.
Storage-Insider: Was sind denn die vorrangigen Sorgen, die einen Kunden bei der Einführung virtueller Umgebungen bewegen?
Daniel Model: Natürlich sind die Herausforderungen beim Kunden unterschiedlich, allerdings gibt es vier Hauptaspekte, die die meisten Kunden umtreiben: erstens die Suche nach neuen Datensicherungstechnologien, zweitens die geplante Migration von physischen auf virtuelle Umgebungen, drittens der Wunsch nach zentralem Management und viertens die Auswirkungen auf die IT-Abteilung und Fragen nach Training und Outsourcing.
Storage-Insider: Wie unterscheidet sich das Backup in physischen von virtualisierten Umgebungen?
Daniel Model: Bei physischen Systemen geschieht die Datensicherung auf jeder Maschine die gesichert werden soll über einen Agenten oder einen Klienten. Wenn man dieses Muster auf die virtuelle Welt überträgt, ist es am einfachsten, einen Agenten/Klienten in jede virtuelle Maschine zu installieren. Dieser Ansatz zieht die kleinste Veränderung in Bezug auf die Backup-Strategie nach sich und ist eine Methode, die die meisten vorhandenen Backup-Lösungen im physischen Umfeld anbieten.
Ein wesentlich effizienterer Ansatz mit einer Vielzahl von Vorteilen ist die agentenlose Sicherung auf Hypervisor-Ebene. Zur optimalen Anpassung an die virtuelle Welt werden hierbei zum Beispiel VMware eigene Schnittstellen genutzt, um die Daten der virtuellen Maschinen zu sichern. Das ist ressourcenschonend, benötigt nur einen Agenten/Klienten und lässt sich daher wesentlich einfacher verwalten.
Ein weiterer Punkt, über den sich Unternehmen in der Planungsphase Gedanken machen sollten, ist, ob sie eine Lösung nur für virtuelle Umgebungen einsetzen möchten. Diese dedizierten Lösungen haben den Vorteil, dass sie speziell auf die Virtualisierungsplattform zugeschnittenen sind und damit spezielle Technologien der Plattform ausschöpfen können, aber den Nachteil, dass zu der vorhandenen Lösung für die physischen Systeme noch eine zweite für virtuelle Umgebungen hinzukommt.
Alternativ können Unternehmen eine Hybridlösung wählen. So eine Gesamtlösung bietet unter anderem wesentlich mehr Recovery-Szenarien, beispielsweise durch die Möglichkeit erst schrittweise Systeme zu virtualisieren oder bei Problemen nur vorübergehend auf virtuelle Server umzustellen.
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