DSAG-Jahreskongress 2014 DSAG-Mitglieder zeigen SAP-Cloud noch die kalte Schulter

Von Michael Matzer |

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Der 15. Jahreskongress der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe DSAG stand unter dem Motto "Customer First auf der Suche nach Zukunftsorientierung und Nachhaltigkeit". Eine Umfrage der DSAG unter 524 ihrer Mitglieder förderte zutage, dass der Großteil der SAP-Kunden noch nicht bereit ist für die Auslagerung ihrer ERP in die Cloud und nur bedingt für den Einsatz von SAP HANA als Plattform.

Obwohl generell Cloud-Lösungen bei den DSAG-Mitgliedern eingesetzt werden, sind vollständig in die Cloud verlagerte ERP-Systeme in den nächsten fünf Jahren die Ausnahme in den Unternehmen, so ein Ergebnis einer Mitgliederbefragung der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe e.V.
Obwohl generell Cloud-Lösungen bei den DSAG-Mitgliedern eingesetzt werden, sind vollständig in die Cloud verlagerte ERP-Systeme in den nächsten fünf Jahren die Ausnahme in den Unternehmen, so ein Ergebnis einer Mitgliederbefragung der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe e.V.
(Bild: DSAG / Andrea Fabry)

Die zentralen Ergebnisse der Mitgliederbefragung vom Juli/August 2014 lauten: "Obwohl generell Cloud-Lösungen bei den DSAG-Mitgliedern eingesetzt werden, sind vollständig in die Cloud verlagerte ERP-Systeme in den nächsten fünf Jahren die Ausnahme in den Unternehmen", so eine DSAG-Mitteilung. SAP hat mit der Business Suite on HANA alle seine ERP-Anwendungen in der Cloud verfügbar gemacht. Diese Suite "ist für 16 Prozent der Umfrageteilnehmer ein Thema. Die überwiegende Mehrheit (80 Prozent) agiert hier jedoch sehr zurückhaltend, da das Innovationspotenzial in den Unternehmen noch nicht erkennbar ist."

Nur fünf Prozent der Befragten können sich in den nächsten fünf Jahren vorstellen, ihre ERP komplett aus der Cloud zu beziehen. Viermal so viele, nämlich 20 Prozent der Befragten, ziehen es vor, Teilprozesse auszulagern und so Hybrid-Szenarien zu realisieren. Für sieben von zehn Befragten ist die Auslagerung generell unwahrscheinlich, da sie offene Fragen hinsichtlich der Datensicherheit, der Schnittstellen zu den On-premise-Systemen und wegen der Übernahme ihrer Eigenentwicklungen haben.

Value-added Cloud

"Wir können hier also allenfalls von der Value-added Cloud sprechen", resümierte Marco Lenck, der Vorstandsvorsitzende der DSAG, diesen Befund. „ERP-Systeme zählen in den meisten Unternehmen zu den komplexesten IT-Lösungen. Veränderungen in diesem Umfeld werden daher nur sehr vorsichtig vorgenommen. Bei der Transformation von kritischen Geschäftsprozessen in die Cloud müssen die Rahmenparameter stimmen. Solange die Risiken die Chancen übersteigen, werden SAP-Kunden nur unkritische Teilprozesse verlagern.“

Fehlender Business Case für SAP HANA

Bei der Akzeptanz von SAPs Technologie-Flaggschiff HANA sieht das Bild kaum besser aus. "Die Befragten sehen viele Vorteile, aber welche davon sind überhaupt bekannt?" Nur bei 5 Prozent ist die Business Suite on HANA in Nutzung, bei weiteren 11 Prozent gibt es entsprechende Planungen. D.h. bei vier von fünf der Befragten besteht kein Interesse. Die Begründung ist simpel: "Die Befragten sehen für dieses Angebot keinen passenden Business Case." Konsolidierungs- und Rollout-Projekte genössen immer noch Vorrang.

Marco Lenck forderte daher: "Aufgabe der SAP sollte es sein, anhand von Beispielen stärker aufzuzeigen, wie HANA betriebswirtschaftliche Standardprozesse verbessert. Viele Unternehmen sehen zurzeit kein Innovationspotenzial für ihre Geschäftsprozesse" Denn HANA ist die Grundlage für SAPs Cloud-Anwendungen. Nur die On-premise-Installationen erlauben die Nutzung beliebiger Datenbankplattformen, betonte Bernd Leukert, Innovationsvorstand bei SAP.

Zukunftsorientierung der Prozesse

"Die Kunden wollen sich nachhaltig transformieren", berichtet Lenck. "Bei der Transformation ist die IT in 40 Prozent aller Fälle involviert und in 30 Prozent der Fälle agieren Cross-Teams aus Fachbereichen und IT. Das finden wir gut." Das Kongressmotto "Customer First" bedeutet für ihn nicht, den vier globalen Hypes Mobile, Cloud, Social und Big Data hinterherzujagen, sondern herauszufinden, was wirklich im Unternehmen gebraucht wird. Dazu gehört die Zukunftsorientierung der Prozesse, die durch Erfolgsbeispiele belegt ist.

"Mit damit verbunden ist der Gedanke der Nachhaltigkeit: Investitionsschutz, Technologie-Roadmaps, Unterstützung der Mitarbeiter, das Abwägen von Chancen und Risiken." Insgesamt werde also eine runde Lösung gesucht, die der Kunde braucht und nicht etwa SAP für sein Marketing. "Zukunftsorientierte und am Bedarf der Kunden ausgerichtete Lösungen plus eine nachhaltige Transformation", so Lenck, "bringen unter dem Strich erfolgreiche und zufriedene Kunden.

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