Mit Power gegen den Blackout Disaster Recovery richtig gemacht
Schreckgespenst Stromausfall. Ein Notstromaggregat allein reicht da nicht, um die Firmen-IT zu schützen. Erst intelligente, automatische Anwendungen lassen Server geordnet herunter- und wieder hochfahren, ohne dass dabei wertvolle Daten verloren gehen.
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Umstürzende Bäume reißen Leitungen ab, heftige Böen legen ganze Masten um. Herbststurm „Gonzalo“, vor seiner Atlantiküberquerung noch ein Hurrikan, fegte vergangenen Oktober über Deutschland, Österreich und die Schweiz hinweg und sorgte in vielen Regionen für längere Stromausfälle. Damit verschaffte der Sturm zahlreichen Unternehmen eine unfreiwillige Bewährungsprobe ihrer IT-Disaster-Recovery-Strategie.
Ohne genaue Details zu kennen, lässt sich dazu gewiss eines sagen: Nicht alle dürften den Ernstfall unbeschadet überstanden haben. Wie sich ein Stehaufmännchen aus jeder Lage wieder aufrichtet, so sollte sich die IT-Infrastruktur eines Unternehmens in Notsituationen verhalten. Die Resilienz, die Toleranz, die Widerstandsfähigkeit eines Systems gegenüber Störungen, ist ein gern verwendetes Schlagwort.
Wie sieht die Realität jedoch gerade in kleinen bis mittelständischen Betrieben aus? Ist man dort für einen in Europa gar nicht so unwahrscheinlichen, tagelangen „Blackout“ gerüstet, der durch Naturkatastrophen oder gezielte Cyberangriffe ausgelöst werden könnte?
Murphys Law
USV-Anlagen für eine unterbrechungsfreie Stromversorgung samt Überwachungsprogrammen sind sicher in den meisten Firmen vorhanden. Die Frage ist allerdings, ob diese im Ernstfall einen automatisiert ablaufenden Prozess und umfassende Übersicht bieten sowie ein konkretes Eingreifen erlauben.
Ist es möglich, auf Knopfdruck das Rechenzentrum herunterzufahren und wichtige Daten an einen sicheren Ort zu migrieren? Hat man bei regelmäßigen Disaster-Tests unter realen Bedingungen überprüft, ob alle Akkus wirklich funktionieren, welche Anwendungen wie genau herunter- und später wieder hochzufahren sind? Tests an einem ruhigen Sonntag werden vielleicht nicht die richtigen Ergebnisse bringen, die im Fall der Fälle bei einem Stromausfall an hektischen Werktagen auftreten.
„Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“, postuliert Murphys berühmtes Gesetz. Vorfälle, die eigentlich nicht passieren hätten dürfen, aber trotzdem eintraten, listet etwa das „
Resilienz Netzwerk Österreich“ in einer anonymisierten Murphy-Liste. Eine Fundgrube für IT-Verantwortliche für einen Check ihrer Vorkehrungen.
So sprang etwa in einer öffentlichen Dienststelle bei einem Stromausfall das Notstromaggregat nicht an – wegen Überlast. Ein Mitarbeiter der Betreuungsfirma fand nach einiger Zeit den Grund: Um Heizkosten zu sparen, waren im Gebäude die Raumtemperaturen gesenkt worden. Mitarbeiter steckten deshalb Heizstrahler an, auch an notstromversorgte Steckdosen. Hätte man regelmäßige Tests durchgeführt, wäre dieser Fehler schon früher aufgefallen.
In einem Krankenhaus wurde zwar das Stromaggregat periodisch getestet, aber immer nur mit Leerlast. Als der Strom wegen eines durch Bauarbeiten hervorgerufenen Kabelschadens tatsächlich ausfiel, funktionierte das Aggregat unter Volllast nicht. Noch dazu war der Hauptmaschinist zu diesem Zeitpunkt nicht da. Ersatz für ihn gab es übrigens nicht.
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