Netzwerkwelt im Wandel Die Schlüssel zum Erfolg in Sachen IT-Administration
Im letzten Jahr führten Trends wie Software-Defined Networking, Open Source-basierte Automatisierung, das Internet der Dinge und die zunehmende Verbreitung der hybriden IT zu einem dramatischen Wandel in der Netzwerkwelt. Die Zeiten, in denen sich Netzwerkverantwortliche nur um Router und Switches kümmern mussten, sind schon lange vorbei.
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Heute liegt der Fokus von Administratoren und Netzwerkverantwortlichen eher darauf, Dienstleistungen zu erbringen, als nur Paketdurchläufe über Ports zu konfigurieren. Je stärker moderne Rechenzentren konsolidiert werden, desto mehr haben es Netzwerkadministratoren mit komplexen Netzwerken und vernetzen Technologien zu tun. Daher wird es immer wichtiger, sich mit den unterschiedlichsten Netzwerkfunktionen gut auszukennen und entsprechend geschult zu sein.
Diese Änderungen bringen erwartungsgemäß Vor- und Nachteile mit sich. Langfristig wird die Einführung der IT der nächsten Generation jedoch den Umsatz des Unternehmens und der IT-Abteilung steigern und gleichzeitig die Verwaltung und Überwachung von Netzwerken effizienter machen.
Der Schlüssel zum Erfolg einer hybriden IT-Strategie
Es ist wenig überraschend, dass das Aufkommen der hybriden IT für viele Netzwerkspezialisten eine erste Hürde darstellte. Auch wenn die Cloud den Anspruch erhebt, die Abläufe zu vereinfachen, hat die IT die Aufgabe, Cloud-Dienste zu verwalten und kann für die Leistung von Netzwerken verantwortlich gemacht werden, die das Unternehmen noch nicht einmal besitzt.
Gleichzeitig werden Rechenzentrumstechnologien zusammengeführt, um das Cloud Computing zu ermöglichen, sodass Netzwerkadministratoren nicht mehr länger isolierte Experten bleiben können. Stattdessen benötigen wir ein sehr viel breiteres Verständnis anderer wichtiger Infrastrukturelemente im Rechenzentrum und müssen wissen, wie diese Elemente zusammenwirken, um hybride IT-Dienste bereitzustellen und zu unterstützen.
Der Schlüssel zum Erfolg einer hybriden IT-Strategie besteht darin, die virtuelle Mauer zwischen dem physischen Rechenzentrum und der Cloud niederzureißen und für mehr Transparenz zu sorgen. Das bedeutet: Netzwerkmanager sollten einen genauen Überblick über die Pfade des Anwendungsdatenverkehrs und die Dienstqualität von der lokalen Umgebung in die Cloud und zurück haben. Auf diese Weise können wir unsere Zeit dringlicheren Problemen widmen und mehr über aufstrebende Technologien wie SDN lernen oder darüber, wie wir das IoT im Unternehmen einsetzen können.
Netzwerkautomatisierung
Auch die Möglichkeiten zur Netzwerkautomatisierung haben zum Wandel der Netzwerke beigetragen. Überraschenderweise erledigen viele Netzwerkadministratoren einige der monotonsten Aufgaben aber immer noch manuell. Die Automatisierung von Konfiguration, Bereitstellung, Betrieb, Orchestrierung und Verwaltung spart jedoch nicht nur eine Menge Zeit und Ressourcen, sondern maximiert auch die Effizienz des Netzwerks und des Teams – und menschliche Fehler sind immer noch die häufigste Ursache für Netzwerkausfälle.
Netzwerkadministratoren, die begonnen haben, die Automatisierung in die Netzwerkverwaltung einzubeziehen (entweder über eigene Skripte oder über Drittanbieter-Anwendungen wie GitHub, „Puppet“, „Chef“, sparen einiges an Zeit. Diese Zeit können sie wiederum einsetzen, um sich auf andere Bereiche des Netzwerks zu konzentrieren, ohne sich Gedanken um die Grundlagen machen zu müssen.
Insbesondere das Wachstum von Open Source bietet IT-Experten mehr Möglichkeiten, eigene Makros und Skripte zu schreiben, um zahlreiche Verfahren zu automatisieren. Das Ändern von Administrator-Kennwörtern beispielsweise ist bekanntermaßen zeitaufwendig, kann jedoch mithilfe einer Reihe von Skripten unkompliziert automatisiert werden. Damit die Automatisierung wirklich erfolgreich ist, müssen Netzwerktechniker sie durchgehend testen. Open Source ermöglicht auch regelmäßige Tests, um sicherzustellen, dass menschliche Fehler nicht durch die Fehler von Maschinen ersetzt werden.
Das Internet der Dinge
Die stetige Integration Tausender IoT-Geräte in Unternehmensnetzwerke bereitet Netzwerkmanagern zunehmend Anlass zur Sorge. Ende 2016 machten die DDoS-Angriffe auf Dyn, bei denen Malware auf IoT-fähigen Druckern und anderen Bürogeräten installiert wurde, deutlich, dass das Internet of Things unzählige potenzielle Schwachstellen für die Netzwerksicherheit bereithält, auf die sich die Administratoren von heute vorbereiten müssen. Solange die Branche noch nicht die Phase „2.0“ für IoT-Geräte erreicht hat, in der die Sicherheit durchgehend im Vordergrund steht, sollten IT-Fachleute diese Geräte immer vorher testen und einige Zeit überwachen, bevor sie sie in ihre Unternehmensnetzwerke einsetzen.
Man sollte zunächst klein anfangen, ein paar Testgeräte vernetzen und diese ganz genau überwachen, um festzustellen, wie sie sich verhalten und wie sie mit dem Netzwerk interagieren. Solche Vorbereitungen entschärfen einen der Hauptstreitpunkte unter IT-Experten, nämlich die Angst vor dem Unbekannten (in diesem Fall die Angst davor, IoT-Geräte einzubinden, ohne zu wissen, welche Änderungen dadurch ausgelöst werden).
Mit einem Überwachungstestlauf können die Ausgangswerte für Funktionen ermittelt und herausgefunden werden, was den „normalen“ Betrieb ausmacht. Denn, wenn man nicht weiß, was eigentlich der normale Standard ist, wird es um einiges schwieriger, Leistungs- oder Sicherheitsprobleme auszumachen. An dieser Stelle können entsprechende Verfahren und Richtlinien entwickelt und diese auf Unternehmensnetzwerke übertragen werden. Das Wichtigste ist Vertrauen.
Der Herausforderung begegnen
Letztendlich sind wir bei der Verwaltung der heutigen Netzwerke gezwungen, uns weiterzuentwickeln, wenn wir am Ball bleiben und in der Branche bestehen wollen. Nachfolgende Best Practices helfen, moderne Netzwerke besser zu verwalten:
- Ein Netzwerk aus Kollegen aufbauen: Das Networking mit anderen IT-Experten und Netzwerkspezialisten auf Branchenveranstaltungen und Herstellerkonferenzen ist eine wichtige und besonders wertvolle Ressource, wenn es darum geht, neue Technologien und Implementierungsstrategien besser kennenzulernen. Erfahrungen aus dem Alltag und Best Practices, wie andere Unternehmen beispielsweise SDN-Umgebungen testen und bereitstellen, können einem angesichts der schnellen Veränderungen bei diesen Technologien helfen, früh auf neue Entwicklungen zu reagieren. Gut zu wissen ist außerdem, dass viele Hersteller von Produkten, die beispielsweise SDN ermöglichen, kostenlose Schulungen anbieten – eine Möglichkeit, die IT-Experten unbedingt nutzen sollten.
- Neue Kenntnisse aneignen: Netzwerkadministratoren müssen heute eine breitere Palette an Fähigkeiten und Kenntnissen erwerben. Besonders wichtig sind zunächst netzwerkspezifische Fertigkeiten wie das Programmieren und die Skripterstellung (für eine agilere Automatisierung). Sich gedanklich an der Konfiguration zu orientieren, die fälschlicherweise eine gewisse Kontrolle über die verwalteten Geräte impliziert, ist nicht zielführend. Stattdessen sollte man eher wie ein Entwickler denken. Gleichzeitig wird es jedoch immer wichtiger, allmählich zum IT-Generalisten zu werden und die unterschiedlichsten Infrastrukturelemente sowie deren Zusammenwirken zu kennen und zu verstehen. Rechenzentren werden immer stärker zusammengeführt und Netzwerkteams müssen gut mit dem Rest der IT-Abteilung zusammenarbeiten, um Qualität und Leistung sicherzustellen.
- Monitoring-as-a-Discipline praktizieren: Eine der besten, aber gelegentlich unterschätzten Methoden zur Pflege eines effektiven Netzwerks ist die Implementierung einer umfassenden Überwachungsstrategie. Monitoring-as-a-Discipline – die Etablierung der Überwachung als grundlegende IT-Kernfunktion – bietet Unternehmen und der IT einen entscheidenden Mehrwert: Die IT-Abteilung erhält die Möglichkeit, unterschiedliche Datenpunkte von verschiedenen Überwachungstools und -diensten in entscheidungsrelevante Informationen umzuwandeln. Hierbei wird alles miteinbezogen, und das aus einem ganzheitlichen Blickwinkel. Insbesondere bei der Einführung einer oder mehrerer der genannten neuen Technologien ist eine genaue Kenntnis der Ausgangsleistung und des Leistungsverlaufs der Umgebung unverzichtbar und die Basis für zukünftige Implementierungen.
Fazit
Mehr denn je stehen Netzwerkadministratoren unter Druck. Auf der einen Seite müssen sie sich aktuellen Herausforderungen, wie der Implementierung der hybriden IT stellen, und zum anderen stets den Blick Richtung Zukunft haben und beobachten, was neue Entwicklungen wie beispielsweise die Verbreitung von IoT-Geräten in Unternehmensnetzwerken und Software-Defined Networking (SDN) mit sich bringen.
Auch in Zukunft werden Netzwerke immer komplexer. Mithilfe der oben genannten Best Practices können sich Netzwerkadministratoren auf die Herausforderungen der immer komplexer werdenden Netzwerkverwaltung vorbereiten.
*Über die Autorin
Destiny Bertucci ist Head Geek und leitende Anwendungsentwicklerin bei SolarWinds.
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