Erst schlüsselfertig, jetzt bedienerlos Die Ruhr Universität Bochum nimmt neues Datacenter in Betrieb
Seit heute Vormittag hat die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ein neues Rechenzentrum. Das Datacenter ist von der Abteilung Bau-Management der Niederlassung Dortmund des Bau- und Liegenschaftsbetriebs Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) und Vertretern des Unternehmens Kyndryl übergeben worden.
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Das Besondere an dem neuen Datacenter an der Konrad-Zuse-Straße direkt neben dem Technischen Zentrum: Das Rechenzentrum wird laut BLB NRW komplett bedienerlos und voll automatisiert betrieben. Verantwortlich ist IT-Services, der zentraler IT-Dienstleister der RUB.
Das Datacenter verfügt über eine Gesamtfläche von rund 900 Quadratmetern und ist so konzipiert, dass der IT-Betrieb eine fast 100-prozentige Ausfallsicherheit gewährleisten kann. Dafür ist die technische Gesamtversorgung des Gebäudes redundant aufgebaut worden.
Unter anderem wird die Energieversorgung mit einer zusätzlichen Netzersatzanlage unterstützt, um die permanente Versorgung zu gewährleisten und Stromausfälle, wie im Jahr 2015 geschehen, ohne Konsequenzen überbrücken zu können. Außerdem hat man Maßnahmen heute übliche Maßnahmen zur äußeren Gebäudesicherheit umgesetzt, etwa eine Alarmanlage und eine Gaslöschanlage. Der Neubau erfüllt damit die neuesten Vorgaben der „Rechenzentrumsnorm DIN EN 50600“ und wurde entsprechend zertifiziert.
Beim Neubau des Rechenzentrum hat der BLB NRW mit dem so genannten SEP-Verfahren eine neue Variante des schlüsselfertigen Bauens genutzt. Dieses partnerschaftliche Vergabe- und Vertragsmodell umfasst die schlüsselfertige Errichtung mit integrierter Planung. Nach Ansicht der Geschäftspartner bietet dieses gerade bei komplexen Spezialbauten mit hohen technischen Anforderungen die Möglichkeit, qualifizierte Partnerunternehmen für die Realisierung zu finden.
Die reine Serverfläche im neuen Rechenzentrum beträgt 318 Quadratmeter. Insgesamt sind Stellplätze für 92 luftgekühlte und 21 wassergekühlte Serverschränke entstanden.
Um dauerhaft zukunftsfähig zu bleiben und für künftige Entwicklungen vorbereitet zu sein, ist eine etwaige spätere Erweiterung dieser Flächen eingeplant. Das heißt: Die baulichen und technischen Strukturen sind so angelegt, dass im laufenden Betrieb eine Erweiterung des Rechenzentrums vorgenommen werden kann.
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