Device Virtulization Extensions, Gerätegruppen und neue Richtlinien Die Neuerungen von VMware vSphere 8 im Überblick
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Mit der Veröffentlichung von „vSphere 8“ stellt VMware zahlreiche neue Funktionen zur Verfügung, die vor allem in größeren Umgebungen mehr Leistung und Skalierbarkeit versprechen. In diesem Beitrag geht es um diese wichtigsten Neuerungen zum Flaggschiff von VMware.

VMware vSphere 8 steht für Kunden bereits zum Download zur Verfügung. Damit ist es auch möglich, Virtualisierungs-Hosts mit „ESXi 8“ zu installieren und komplette vSphere 8-Umgebungen zu betreiben.
Bisher gibt es keine größeren Änderungen bei der Lizenzierung, es erfolgt weiterhin eine Core-basierte Lizenzierung der Umgebung. Auch die Preise sollen nicht nennenswert steigen. Die aktuellen Release Notes von vSphere 8 stellt VMware auf seiner Webseite zur Verfügung.
Neues Release-Modell mit vSphere 8
Mit vSphere 8.0 stellt VMware sein Release-Modell um. Dabei handelt es sich bei vSphere 8 um das 'Initial Availability' (IA) Release. Die IA-Version ist die erste Version von vSphere 8.0 und ist für alle Kunden verfügbar.
Nach einiger Zeit wird aus IA ein General Availability-Modell (GA). In Zukunft gibt es mit IA und GA daher zwei Freigabeprozesse. Beide Releases sind für Partner zertifiziert.
In Zukunft wird aus dem IA- ein GA-Release, sobald der IA-Release so verbreitet ist, dass Erfahrung mit der Software bestehen. Damit will VMware seine Kunden auch schneller zu neuen Releases bewegen.
Data Processing Units: vSphere Distributed Services Engine
Mit vSphere 8 verbessert VMware die Hardware-beschleunigte Verarbeitung von Daten. Dazu ist es in der neuen Version möglich, dass Instanzen von ESXi direkt auf eine Data Processing Unit (DPU) auszulagern (Project Monterey). Die Verwaltung dieser Funktion erfolgt über den Lifecycle-Manager.
Außerdem lässt sich ein Distributed Switch in vSphere 8 auf eine CPU verlagern. Im Hintergrund dabei steht die Maximierung der Leistung von VMs, wenn ESXi auf spezieller Hardware zum Einsatz kommt. Aktuell arbeitet VMware in diesem Bereich mit Dell, HPE, Lenovo, Nvidia, Intel und AMD zusammen.
Wenn Workloads besonders hohe Anforderungen an Latenz und Durchsatz stellen, lassen sich komplette Funktionen von der CPU auf eine DPU auslagern. Diese wird dadurch entlastet, Prozesse beschleunigen sich.
Das Lifecycle Management übernimmt in Zukunft der „vLCM“ (vSphere Lifecycle Manager). Dieser ist auch in der Lage mehrere Hosts parallel wiederherzustellen, was vor allem beim Einsatz der Gerätegruppen oder der Verwendung von DPUs sinnvoll ist.
Device Virtualization Extensions verbessern die Zusammenarbeit mit physischer Hardware
Wenn VMs in vSphere mit physischer Hardware interagieren müssen, kamen bisher Technologien zum Einsatz, die nicht ideal und oft eingeschränkt funktioniert haben, zum Beispiel „DirectPath i/O“. Mit der neuen Technik „Device Virtualization Extensions“ (DVX) stellt VMware eine API sowie ein Framework zur Verfügung, mit dem physische Geräte besser mit VMs und internen Technologien wie „vMotion“, „HA“und anderen Funktionen zusammenarbeiten können. Mit der Technologie ist es auch möglich Snapshots zu erstellen und VMs einfacher zwischen Hosts zu verschieben, ohne dass die Verbindung zur verbundenen Hardware verloren geht.
Diese Technik kann nur zum Einsatz kommen, wenn die Hardwareversion 2.0 zum Einsatz kommt. Die neue Version unterstützt darüber hinaus mehr „Directpath“-Geräte. Bisher konnten nur 16 zum Einsatz kommen, bei der Version 2.0 lassen sich jetzt 32 maximale Geräte verbinden. Dazu kommt die Unterstützung der aktuellen Prozessoren von Intel und AMD sowie die obligatorisch ansteigende Anzahl an VMs, die in einem Cluster zum Einsatz kommen können.
Die Größenordnungen
In der neuen Version können Unternehmen bis zu 10.000 VMs auf einem Cluster betreiben und bis zu 1.000 Hosts mit dem „Lifecycle Manager“ verwalten. Da VMs immer mehr Leistung bieten müssen, ist es auch notwendig, dass die virtuelle Hardware die entsprechende Leistung bringt. Mit vSphere 8 können VMs bis zu 8 vGPUs nutzen, bisher waren nur 4 vGPUs mit „vSphere 7“ möglich.
Im vSphere -Client ist es jetzt auch möglich NUMA-Einstellungen vorzunehmen, wenn Hardware-Version 20 zum Einsatz kommt (siehe: Abbildung oben).
Sollen VMs mit „Windows 11“ geklont werden, ist es im vSphere 8 möglich festzulegen, ob das jeweilige „vTPM“ mit geklont werden soll, oder ob die neue VM auch ein neues TPM erhalten soll. Das stellt sicher, dass Zugriffe auf bestimmte Ressourcen nicht mit geklont werden, wenn das nicht gewünscht ist.
Gerätegruppen bündeln die Leistung von ESXi-Hosts
Beim Einsatz von Gerätegruppen können Unternehmen mehrere GPU-Geräte an verschiedenen Standorten betreiben und dadurch flexibler VMs auf den ESXi-Hosts Zugriff gewähren. Dadurch lassen sich Workloads dynamisch auf einer Gruppe von ESXi-Hosts und flexiblen VMs zum Einsatz verteilen.
Wenn verteilte Berechnungen mehrere GPUs nutzen, ist das mit vSphere 8 auf einem einzelnen ESXI-Host möglich, Gruppen zu bilden oder auf mehreren ESXi-Hosts parallel mit Gruppen zu arbeiten. Dazu müssen die Geräte über leistungsstarke Netzwerkkomponenten verbunden sein und können in „vCenter“ definiert und gesteuert werden.
Die Gruppen bilden daher eine Einheit und ermöglichen das Gruppieren von NICs und GPUs. Die Technik arbeitet auch mit HA und DRS zusammen, sodass VMs auf den Hosts bereitgestellt werden, welche die Gerätegruppen unterstützten.
Workload Availability Zones und Tanzu
vSphere 8 kann Tanzu Kubernetes-Lösungen in eine gemeinsame VMware Kubernetes-Runtime überführen. vSphere 8 kommt dazu mit „Tanzu Kubernetes Grid 2.0“. Dazu kommen auch Workload Availability Zones zum Einsatz, in denen vSphere und Tanzu Cluster verbunden werden können. Generell soll dadurch das Aufsetzen von Kubernetes-Clustern mit VMware sehr viel schneller ablaufen.
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