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Linux-Verwaltung mit Kommandozeilen Die 56 besten und wichtigsten Linux-Befehle

Von Thomas Joos |

Um Linux zu verwalten, gibt es einige Shell-Kommandos, die das Leben von Admins deutlich erleichtern. Thomas Joos stellt die wichtigsten Linux-Befehle und ihre Verwendung im Terminal vor.

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Mit diesen Linux-Kommandos kann das Maskottchen Tux ganz entspannt neue Fans gewinnen.
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(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Bei den wichtigsten Befehlen zum Umgang mit Linux muss es sich nicht unbedingt, um die kompliziertesten handeln. Es gibt zahlreiche Linux-Kommandos, die einfach aufgebaut sind, aber eine große Wirkung entfalten. Zu beachten ist, dass die Linux-Befehle unter Umständen bei den verschiedenen Distributionen unterscheiden.

Die nachfolgende Beschreibung umfasst Linux-Befehle, die auf Debian- und Ubuntu-Systemen getestet worden sind. Doch die meisten Linux-Befehle funktionieren auch auf Red Hat und CentOS sowie Suse. Wenn nicht, gibt es für diese Distributionen nahezu immer einen ähnlichen Befehl, den Administratoren über die Paketverwaltung installieren können.

Das Terminal startet entweder automatisch oder bei Linux-Installationen mit grafischer Oberfläche mit der Tastenkombination STRG+ALT+T. Es ist in Linux auch möglich, mehrere Terminal-Fenster parallel zu öffnen. Laufende Programme im Terminal beendet die Kombination mit STRG+C.

Linux-Standardbefehle für das Netzwerk

Um sich die IP-Adresse eines Linux-Rechners im Terminal anzuschauen, hilft der Linux-Befehl „ip addr show“. Auch das Kommandozeilenprogramm „Ifconfig“ zeigt die IP-Adresse an. Mit dem Befehl lässt sich einer Netzschnittstelle eine Adresse zuweisen und die aktuellen Konfigurationsdaten der Netzschnittstelle konfigurieren oder anzeigen.

Der Befehl muss beim Systemstart verwendet werden, um die Netzadresse jeder auf dem System vorhandenen Schnittstelle zu definieren. Nach dem Systemstart kann der Befehl auch verwendet werden, um eine Schnittstellenadresse und weitere Betriebsparameter neu zu definieren. Die Netzschnittstellenkonfiguration wird auf dem aktiven System gehalten und muss bei jedem Systemwiederanlauf zurückgesetzt werden.

Hinweis:Ein Teil dieser Erläuterung stammt von der IBM-Site zu AIX; hier finden sich alpphabetisch geordnet Unix-Kommandos.

Mit „hostname“ zeigt das Linux-Terminal den Namen des Computers an, mit „hostname -I“ (großes i) ist ebenfalls die IP-Adresse zu sehen. Um sich die externe IP-Adresse eines Computers anzeigen zu lassen, kann der Befehl „curl ifconfig.me“ genutzt werden.

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Die Anzeige im Terminal lässt sich mit dem Befehl „clear“ löschen. Der angemeldete Benutzer ist mit „whoami“ zu sehen. Mit „sudo -s“ wechselt die Shell in den Root-Modus. Auch das lässt sich mit „whoami“ überprüfen.

Für das Anpingen von anderen Netzwerkgeräten stehen die Linux-Anweisungen „ping“ und „nslookup“ für das Überprüfen der Namensauflösung zur Verfügung. Für die Verwaltung von DNS geben Adminsdig“ ein.

Um sich den Zustand der aktuellen Netzwerkverbindungen anzuzeigen, verwenden Administratoren, Administratorinnen im Terminal „netstat“. Um eine Route nachzuverfolgen, verwenden sie „traceroute“. Ist das Tool nicht installiert, holen sie das mit „sudo apt install traceroute“ oder „sudo apt install inetutils-traceroute“ nach. Die aktuellen Routeneinstellungen eines Linux-PCs sind mit „route“ zu sehen.

Linux-Befehle, die navigieren, Benutzer verwalten und Dateien steuern

Um zu überprüfen, in welchem Verzeichnis sich ein Admin befindet, gibt er oder sie „pwd“ ein. Der Linux-Befehl sollte nicht mit „passwd“ verwechselt werden; denn damit ändern Administroren:innen das Kennwort für den aktuellen Benutzer, die aktuelle Benutzerin. Neue Benutzer:innen lassen sich mit „adduser“ anlegen und vorhandene Benutzer mit „deluser“ löschen. Auch Gruppen lassen sich im Terminal anlegen („groupadd“) und auch löschen „groupdel“. Bearbeiten lassen sich User mit „usermod“.

Windows-Nutzer kennen das. Das Verzeichnis wird mit „cd <Verzeichnisname>“ gewechselt und mit „ls“ dessen Inhalt angezeigt. Der Linux-Befehl „ls -al“ zeigt ausführlichere Informationen an.

Die Anweisung „cd“ wechselt direkt in das Stammverzeichnis des Benutzers. Um Berechtigungen zu ändern, wird auf das Tool „chmod“ gesetzt, der Besitzer, die Besitzerin einer Datei kann mit „chown“ geändert werden. Auch die Synchronisierung von Laufwerken und Verzeichnissen können Admins im Terminal steuern. Dazu nutzen sie „rsync“.

Neue Verzeichnisse lassen sich wiederum mit „mkdir“ erstellen. Leere Verzeichnisse löscht der Linux-Befehl „rmdir“.

Die Befehlseingabe „df“ zeigt wichtige Informationen zum Dateisystem den Datenträgern und dem Speicherplatz auf dem System an. Mit „df -h“ wird die Ansicht übersichtlicher. Informationen zum verwendeten und aktuellen Arbeitsspeicher zeigt Linux mit „free“ an. Der Befehl „vmstat“ zeigt die wichtigsten Ressourcen und deren Auslastung an. Mit „du“ wird der Speicherverbrauch von Verzeichnissen angezeigt.

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Sollen Dateien oder Ordner kopiert werden, steht „cp“ zur Verfügung. „rm“ löscht Objekte im Terminal. Für das Löschen von Verzeichnissen ist der Parameter „-r“ (recursive) für den Befehl „rm“ notwendig.

Verschieben lassen sich Dateien und Ordner mit „mv“. Um Dateien oder Verzeichnisse zu suchen, verwenden User im Terminal „find“. Um Dateien zu durchsuchen, wird „grep“ verwendet.

Zur Anzeige von Textdateien dient der Linux-Befehl „cat <Datei>“. Zum Editieren kommt häufig „vi“ zum Einsatz. Auch das aktuelle Datum lässt sich im Terminal anzeigen. Dazu nutzen dient der Linux-Befehl „date“. Tar-Dateien erstellen Admins mit „tar“ und mit „ssh“ bauen sie im Terminal SSH-Verbindung zu anderen Computern auf.

Linux-Kommandos, die Programme installieren, aktualisieren und virtualisieren

Sollen zum Beispiel die Paketlisten in Linux neu gelesen und die Pakete auch gleich aktualisiert werden, verwenden Administratoren:innen auf Debian-basierten Linux-Systemen wie Ubuntu am besten den Befehl „sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade“. Um am Beispiel von Ubuntu eine Aktualisierung des Betriebssystems durchzuführen, rufen sie „update-manager -c“ auf.

Soll die Linux-Installation mit „Hyper-V“ virtualisiert werden, hilft die Installation der „Azure“-Erweiterungen für Linux. Das erfolgt mit dem Befehl: „sudo apt-get install linux-azure“.

Ob die Installation erfolgt ist, lässt sich wiederum mit dem Befehl „uname -a“ anzeigen. Generell lassen sich auf Debian/Ubuntu-Systemen mit „sudo apt install“ zusätzliche Pakete aus den Paketquellen installieren.

Auf Red Hat und CentOS-Systemen lässt sich das mit „yum“ bewerkstelligen. Um am Beispiel von Kali-Linux die grafische Oberfläche zu installieren, braucht es den Befehl „sudo apt install kali-desktop-xfce“. Auf dem gleichen Weg lassen sich auch andere Pakete installieren.

Linux-Befehle, die Prozesse verwalten und beenden

Um Prozesse in Linux zu beenden, zum Beispiel von laufenden Programmen, wird der eindeutige Linux-Befehl „kill“ verwendet. Ist ein Neustart notwendig, lässt sich das im Terminal mit „reboot“ ausführen.

Die laufenden Prozesse sind mit „top“ zu sehen. Besser aber ist „htop“ geeignet; die Funktion muss aber erst mit „sudo apt install htop“ installiert werden. Mit „cron“ lassen sich Prozesse und Aufgaben automatisieren.

Auch „ps“ zeigt die laufenden Prozesse an. Der Linux-Befehl „pstree“ zeigt die Information in einer Baumstruktur an.

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