Engere Verzahnung von Entwicklung und IT-Betrieb: Hoffnungen und Zweifel DevOps ist kein Fremdwort mehr

Von Ludger Schmitz |

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Die Forderungen, das Silodenken zu überwinden, sich auf Prozesse auszurichten und kontinuierlich die IT-Produkte zu verbessern, sind eigentlich seit ITIL- und Cloud-Zeiten bekannt. Unter dem Titel DevOps werden sie neu belebt.

(Bild: Kunstart, pixelio.de)

Das Wort beschreibt die Annäherung von Development und Operations deutlich: DevOps. Es geht darum, über Prozesse und Werkzeuge die Kluft zwischen Entwicklern und für den IT-Betrieb Verantwortlichen wenigsten zu verengen. Dies soll – wie schon bei ITIL gefordert und durch Cloud Computing gewünscht – zu einer schnelleren, kontinuierlichen Umsetzung neuer Anforderungen zu gelangen. TNS Infratest hat im Auftrag von Rackspace mehr als 200 IT-Mitarbeiter aus deutschen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern befragt, wie es bei ihnen um DevOps steht.

Fast zwei Drittel kennen den Begriff

Die TNS-Studie ergab, dass der Begriff DevOps – laut Wikipedia entstand er 2009 – 61 Prozent der Befragten ein Begriff ist. Zum Vergleich: In Großbritannien und Australien ist das Wort DevOps jeweils etwas mehr als zwei Dritteln der Befragten bekannt. In den USA sind es allerdings schon 86 Prozent.

Auf Nachfrage erklärten drei Viertel der hierzulande Befragten, dass DevOps zu einer engeren Kooperation zwischen Entwicklern und Betriebsteams führt. 95 Prozent definierten es als Software-Entwicklungsprozess. Für 46 Prozent geht es dabei um eine Veränderung der Kultur, bei der Entwickler und Betrieb enger zusammenarbeiten. Letzteres glauben jene, die sich als mit dem Konzept vertraut bezeichnen, weniger, nämlich nur noch 27 Prozent.

Mit vielen Hoffnungen verbunden

Viele Hoffnungen sind mit DevOps verbunden. Eine bessere Stabilität der Anwendungen erwarten 43 Prozent. Jeweils 37 Prozent versprechen sich eine stabilere Betriebsumgebung und schnellere Reaktion auf Geschäftsanforderungen. Entsprechend hoch ist mit 36 Prozent die Hoffnung auf mehr Innovationen. Schnellere Einführung neuer Softwareversionen, bessere Zusammenarbeit zwischen Projektteams und Reduzierung der IT-Kosten nenne jeweils 35 Prozent. Auf 32 Prozent der Nennungen kommen höhere Produktivität mit stärker formalisierter Produktionsumgebung und verbesserte Sicherheit.

In der Praxis gibt es Hindernisse

In der Praxis sieht es dann etwas anders aus. Bei den geplanten oder bereits eingeführten DevOps-Anwendungen steht die kontinuierliche Integration als bevorzugter Ansatz mit 43 Prozent auf Platz eins. Auf Platz zwei folgt mit deutlichem Abstand und 37 Prozent die Einrichtung einer Arbeitsgruppe zum Testen des DevOps-Prozesses. Erst dann kommen automatisiertem Testen und Anwendungsüberwachung (jeweils 35 Prozent), Integrierter Einsatzplanung (34 Prozent) und Unterstützung der Produktion (33 Prozent). Damit unterscheiden sich die Ergebnisse deutlich von den britischen Großunternehmen, die sich mit jeweils 50 Prozent auf Anwendungsüberwachung und Unterstützung der Produktion konzentrieren.

Laut TNS-Studie haben rund 97 Prozent der deutschen DevOps-Experten bereits entsprechende Konzepte oder Praktiken in ihrem Unternehmen eingeführt oder planen dies. Aber bei mehr als zwei Drittel der Firmen müssen sie Hindernisse überwinden. Die offenbaren sich an den Einwänden der insgesamt Befragten: Jeweils 35 Prozent haben Zweifel an den Veränderungen oder mangelnde Fähigkeiten. Ferner nennen jeweils 29 Prozent unzureichende Tools und Infrastruktur.

* Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.

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