Experton Group über den Wandel von Software hin zu Services Der Untergang der klassischen Software-Industrie 2012 – 2017
Zugegebenermaßen eine gewagte These – besonders vor dem Hintergrund, dass aktuell die weltweit führenden Software-Unternehmen als die erfolgreichsten IT-Unternehmen eingeschätzt werden – von Analysten und auch von der Börse.
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Dies wird sich aber mit der zunehmenden Ausbreitung des Cloud-Paradigmas ändern – aus „Software“ wird langfristig „Service“ werden, mit einschneidenden Veränderungen des Geschäftsmodells.
Schon heute ist SaaS sehr erfolgreich– in Deutschland aktuell immerhin über 725 Millionen Euro - und macht den größten Teil des Cloud Marktes aus. Neben dem Bereich CRM, werden insbesondere Software-Infrastruktur-Komponenten (E-Mail, Collaboration, Communications, …) nachgefragt und neben dem zumeist genannten Unternehmen in diesem Bereich, Salesforce.com, erzielen auch „klassische“ Software-Anbieter wie Microsoft und SAP in diesem Segment bereits Umsätze.
Software-Industrie im Wandel
Die Software-Industrie befindet sich also im Wandel – mehr oder weniger gewollt. Das bisher am meisten verbreitete Geschäftsmodell – einmalige Lizenzgebühr + jährliche Wartungsgebühr – ist eine „Gelddruckmaschine“, sofern man eine kritische Kundenzahl erreicht hat und danach die Grenzkosten gegen Null gehen. Hinzu kommt, dass es den Software-Kunden durch Veränderungen und Integration der „Standard-Software“ in das Unternehmen und die Systeme extrem schwer fällt, eine Software, für die man sich einmal entschieden hat, wieder abzulösen. Sehr vorteilhaft für den Software Anbieter, da damit der Wettbewerb weitgehend ausgeschaltet wird und damit die Argumente gegen etwaige Preiserhöhungen begrenzt sind.
Dieses Modell wird sich verhältnismäßig schnell und drastisch ändern – die Alternativen sind in der Grafik dargestellt (Preise bzw. Kosten sind hierbei Beispielswerte).
Das traditionelle Geschäftsmodell (1) wird sich sicher nicht kurzfristig radikal zum Web-Geschäftsmodell (6) wandeln – das Hybride oder (reine) SaaS-Modell ist aber sehr kurzfristig umsetzbar, sofern der dafür notwendige Standardisierungsgrad beim Anwender praktikabel umsetzbar ist.
Diese neuen Geschäftsmodelle bedeuten für die Software-Anbieter massive Veränderungen. Zum einen sind erhebliche Investitionen notwendig, um die Software zu modernisieren und „SaaS-ready“ zu machen – dies wurde gerade in der jüngsten Vergangenheit oftmals erheblich unterschätzt. Damit verbunden ist auch ein entsprechender Zeitbedarf und ein nicht unerhebliches Projektrisiko bei der Migration zu einer komplett neuen Architektur.
Geänderte Umsatzströme
Nachfolgend ändern sich die Umsatzströme erheblich – es wird vom Kunden nicht „vorab“ gezahlt, sondern auf monatlicher Basis, mit relativ kurzen Vertragslaufzeiten und dynamischen Anpassungsmöglichkeiten.
Bis hierhin ist also für die Software-Anbieter die Herausforderung, erhebliche Investitionen zu tätigen und notwendige Anpassungen bezüglich der geänderten Umsatzströme vorzunehmen. Hierzu gehören technologische, Finanzierungs-, aber auch vertriebliche Aspekte. Hinzu kommen veränderte Partner-Strukturen.
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