So geht es bei Dell weiter Dell sucht sein Glück außerhalb der Börse
Konzerne sind wie Öltanker – steht ein Richtungswechsel an, ist der Wendekreis groß und es braucht seine Zeit. Der Dell-Konzern baut sich nach einem monatelangen Verhandlungspoker außerhalb des Börsenparketts um.
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Mitte September stimmten die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Übernahme zu: Michael Dell kann nach zähen Verhandlungen für rund 25 Milliarden Dollar das von ihm als Student gegründete IT-Unternehmen, das zu einem Konzern heranwuchs, von den Aktionären zurückkaufen. Der Dell-Konzern, der 1988 an die Börse ging, verschwindet damit wieder vom Aktienparkett.
Raus aus der Börse
Dell leidet wie andere IT-Konzerne an schwächelnden PC-Absätzen im Markt. Um neue Geschäftsfelder erschließen zu können, insbesondere im IT-Lösungsgeschäft, ist der Konzern bereits seit geraumer Zeit dabei, sich neu zu erfinden.
Das Geschäft rund um PCs, die online konfiguriert und vertrieben werden, spielt bei Dell aber nach wie vor eine wichtige Rolle. Doris Albiez, Vice President und General Manager bei Dell Deutschland, formulierte es im Gespräch mit IT-BUSINESS so: „Einen großen Online-Store haben wir weiterhin, und wir passen auf ihn auf, wie auf unseren eigenen Augapfel.“
Neben diesen „Konzernwurzeln“, einem Geschäft, welches nicht besonders margenstark und von Rabattaktionen geprägt ist, erfolgt die Integration rentablerer Geschäftsfelder aus dem IT-Lösungs- und Software-Umfeld schon seit geraumer Zeit.
Ruhigeres Fahrwasser
Viele Marktbeobachter begrüßen vor diesem Hintergrund den Abschied vom Börsenparkett, denn sie gehen davon aus, dass außerhalb des hektischen Börsenumfeldes eine Restrukturierung besser umsetzbar sein wird. Der Konzern ist dann nämlich beispielsweise davon befreit, vierteljährlich eine Bilanz vorzulegen, was Investitionen erleichtert, die sich erst in der längeren Zeitperspektive auszahlen.
Der Deal
Geplant ist die Übernahme schon seit Monaten. Mehrfach wurde die Abstimmung verschoben. Nach einer Aufstockung der Offerte für Aktionäre räumte dann auch Michael Dells härtester Kontrahent im Übernahmepoker, der Großaktionär Carl Icahn, das Feld.
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