Cloud-Lösungen erleichtern die Umstellung auf SEPA-Zahlungsverkehr Datenqualität und SEPA aus der Cloud

Autor / Redakteur: Michael Matzer / Florian Karlstetter

Die Umstellung des Geldverkehrs auf die SEPA-Norm kommt zum 1. Februar 2014. Doch noch immer sind zahlreiche deutsche Unternehmen nicht darauf vorbereitet. IBAN-Konverter aus dem Internet lösen das Problem nur punktuell. Gefragt sind Lösungen, die entweder als Cloud- oder SOAP-basierter Service die Datenqualität aller Stammdaten optimieren.

Anbieter zum Thema

Spätestens zum 1. Februar 2014 müssen Unternehmen im europäischen Zahlungsraum auf eine SEPA-konforme Buchführung umstellen. Höchste Zeit also, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Spätestens zum 1. Februar 2014 müssen Unternehmen im europäischen Zahlungsraum auf eine SEPA-konforme Buchführung umstellen. Höchste Zeit also, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
(© DOC RABE Media - Fotolia.com)

Bangemachen gilt nicht! Zahlreiche Fachleute wie etwa die Commerzbank, die Bundesbank sowie die Verbände schlagen Alarm. Zwar betrifft die Umstellung auf die SEPA-Vorgaben (SEPA: Single Euro Payments Area) zum 1. Februar 2014 den gesamten Euro-Raum mit 500 Mio. Einwohnern in 33 Ländern und somit rund 71,5 Mrd. elektronische Zahlungen. Aber davon entfällt nur ein Bruchteil auf deutsche Unternehmen, die zum 1.2.14 in die Pflicht genommen werden - erst 2016 sind die Endverbraucher dran.

Und von den Transaktionen, die diese deutschen Unternehmen zu bewältigen haben, sind vor allem die Lastschriften betroffen. "Das waren 2012 etwa 9 Millionen Zahlungen", berichtet Thilo Jordan, Manager Financial Services bei IBM. Per Lastschrift zu bezahlen, ist eine Spezialität gerade deutscher Verbraucher. In anderen Ländern sind Schecks und Kreditkarten üblich. "Lastschriften betreffen in Deutschland 50 Prozent der Kunden, darunter 30 bis 40 Prozent der KMUs,, sagt Produktmanager Achim Hubert von Sage Deutschland.

Deshalb ist es nicht verwunderlich, wenn Carl-Ludwig Thiele, Vorstand der Deutschen Bundesbank, am 24.10.2013 sagte, dass im 3. Quartal 2013 der Anteil der SEPA-basierten ÜBERWEISUNGEN an allen deutschen Überweisungen noch unter 15 Prozent lag. Viel relevanter ist der Anteil der SEPA-basierten LASTSCHRIFTEN in Deutschland: Er lag im 3. Quartal unter 0,7 Prozent - ein Anlass für die Alarmstufe Rot.

Bei Lastschriften kommt es natürlich darauf an, dass die Daten des Kontos, das belastet werden soll, korrekt sind. Hier liegt der Hase im Pfeffer: Es gibt zahlreiche Ausnahmen. Und mit jedem regelmäßigen Update, das die Bundesbank jetzt und künftig veröffentlicht, kommen weitere hinzu. Wer da nicht aktuell ist, kann schnell in die Röhre schauen: Er bekommt einen hohen Anteil an Lastschriften als unkorrekt zurück. " Das betrifft 10-15 Prozent aller deutschen Unternehmen", schätzt Achim Hubert. "Sie könnten insolvent gehen."

Unternehmen, die auf SEPA-Buchführung umstellen, sind verpflichtet, ihre Kunden entsprechend schriftlich zu informieren und ihnen eine Mandantennummer zuzuweisen. Allein dieser Briefverkehr erfordert optimale Datenqualität in den Adressdaten. Hinzukommen die Finanzdaten, auf die es ankommt: Die BIC löst die BLZ ab und die IBAN die altgewohnte Kontonummer.

Es ist daher nicht verwunderlich, wenn Spezialisten für Datenqualität in Adressen und anderen Stammdaten (Website, E-Mail, Geburtsdatum, UST-ID usw.) jetzt auch Unterstützung für die SEPA-Umstellung anbieten. Dabei gilt es darauf zu achten, ob der Anbieter lediglich ein vorhandenes Werkzeug integriert oder eine Eigenentwicklung anbietet, ob es sich um eine on-premise-Lösung handelt oder um einen Cloud- bzw. Web-Service.

Bildergalerie
Bildergalerie mit 6 Bildern

"Immer mehr Treasury-Abteilungen und CFOs mittlerer bis großer Unternehmen entdecken nun die strategischen Vorteile einer rein Cloud-basierten Zahlungsverkehrslösung", freut sich Jörg Wiemer, CEO beim Anbieter Treasury Intelligence Solutions (TIS), der eine Cloud-Plattform für CFOs in der Cloud bereitstellt. "Zum einen sind die Anfangskosten für die Einrichtung und Programmierung wesentlich niedriger als bei einem System auf eigenen Servern. Gerade bei international aufgestellten Unternehmen wäre der Aufwand, lokale ERP-Systeme zu konfigurieren und Clients auf den PCs aller Außenstellen zu installieren, viel zu hoch."

Auf der nächsten Seite stellen wir die Lösungen verschiedener Unternehmen vor, darunter die von Zolanis, Sage, IBM, Datev, SAP und, Uniserv.

Artikelfiles und Artikellinks

(ID:42456730)