IT ohne Grenzen, Teil II Das Diktat der App-Moderne: Schnelligkeit und Integration

Autor / Redakteur: Alessandro Perilli* / Ulrike Ostler

Der Begriff „friktionslose IT“ bezeichnet eine IT, die einfach funktioniert. Das Vorbild bilden die Consumer-orientierten Public-Cloud-Services. Ähnliches erwarten die Benutzer auch von Unternehmenssoftware. Der erste Teil des Zweiteilers behandelt den Aspekt Benutzerfreundlichkeit (siehe: Link), in diesem Teil geht es um Geschwindigkeit und Integration.

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In der Unternehmens-IT stehen sich Gewschwindigkeit und Integration häüfig konträr gegenüber. Doch den Anwendern aus den Fachbereichen brennen die Aufgaben unter den Nägeln.
In der Unternehmens-IT stehen sich Gewschwindigkeit und Integration häüfig konträr gegenüber. Doch den Anwendern aus den Fachbereichen brennen die Aufgaben unter den Nägeln.
(Bild: © alphaspirit - Fotolia)

Die Geschwindigkeit gehört zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren einer friktionslosen IT. Wenn bei einer attraktiven Benutzeroberfläche immer noch 20 Schritte zu absolvieren sind, bevor der Anwender am Ziel ist, oder es 20 Wochen dauert, bis die neu entwickelte Applikation endlich in der Fachabteilung eingesetzt werden kann, ist das nicht friktionslos.

Geschwindigkeit beeinflusst die User Experience, das ist von den Search Engine Rankings her bekannt ; daher gibt es bei der Entwicklung von Webseiten permanent Untersuchungen rund um Aspekte wie Ladezeiten. Dennoch hat es lange gedauert, bis die IT-Industrie realisierte, dass Anwender, die keine langen Ladezeiten bei Webseiten tolerieren, auch keine langsamen Unternehmensapplikationen akzeptieren.

Geschwindigkeit

In den letzten fünf Jahren rückte Geschwindigkeit stärker in den Vordergrund. Das macht sich auch daran bemerkbar, dass die IT-Branche immer wieder Agilität als die am meisten erwünschte Eigenschaft von Geschäfts- und Software-Entwicklungsmodellen erwähnt.

Zwar ist Agilität nicht gleichbedeutend mit Geschwindigkeit, aber sie hat einen sehr großen Anteil daran. Dies ist auch einer der vielen Gründe, warum eine Verschiebung des Interesses weg von virtuellen Maschinen und hin zu Applikations-Containern zu verzeichnen ist.

Betriebssystem und Applikations-Virtualisierung sind so alt wie die Hardware-Virtualisierung – und in manchen Fällen sogar noch älter. Vor mehr als zehn Jahren gab es in der sich gerade herausbildenden Virtualisierungsbranche eine Vielzahl von Start-ups, die sich auf drei Ansätze konzentrierten.

Wiedergeburt der Application Layer

Es ist allgemein bekannt, dass sich die Mehrheit der Anwender lange Zeit für virtuelle Maschinen entschieden hat; die Partitionierung von Betriebssystemen und Application Layer spielten nur eine untergeordnete Rolle. Heute aber erleben die zuletzt genannten Technologien eine Wiedergeburt, denn die Anforderungen der Anwender haben sich geändert.

Vor zehn Jahren bestand die größte Herausforderung der IT-Abteilungen in einer Modernisierung der Rechenzentren. Gleichzeitig galt es, den ROI der vorhandenen Hardware zu maximieren und deren Virtualisierung lieferte dazu einen entscheidenden Beitrag. Heute kommt es für die IT darauf an, die Nachfrage aus den Fachabteilungen schnellstmöglich abdecken zu können, denn es gibt neue Wettbewerber: die Public-Cloud-Provider.

Applikations-Container können innerhalb von Sekunden – und nicht innerhalb von Minuten wie bei virtuellen Maschinen – bereitgestellt werden. Dadurch sind die Reaktionszeiten in einer Vielzahl von Szenarien drastisch geschrumpft, etwa beim Scaling-Out einer Web-Applikation, um einen unerwartet hohen Traffic bewältigen zu können.

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