Compliance ist die Mühe wert! Compliance im Rechenzentrum
Aufsichtsrechtliche Compliance ist vermutlich ein Thema, das ein Herz nicht höherschlagen lässt. Für Unternehmen ist es jedoch von zentraler Bedeutung. Verstöße jeglicher Art gegen Compliance-Anforderungen können potenziell schädliche Folgen nach sich ziehen, wie hohe Geldstrafen.
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Auch wenn das Thema aufsichtsrechtliche Compliance Sie nicht begeistert, kann Ignoranz außerordentlich schädlich sein. Denn Compliance-Standards sind nicht nur dazu da, Unternehmen das Leben schwer zu machen. Sie existieren zum Wohle.eben dieser.
Breach Shaming ist keine Lösung
Wenn ein hochgradiger Cyber-Angriff stattfindet, neigen wir alle oft zu der schlechten Angewohnheit, der betroffenen Firma die Schuld für ihr Verhängnis zu geben (Breach Shaming). Nach einem Angriff ist es einfach, die Fehler einer Firma hervorzuheben und was man alles hätte besser machen können. Dabei wäre es hilfreicher, Mitgefühl für diese Notlage zu zeigen und auf neutraler Ebene, ohne Schuldzuweisungen, zu diskutieren, welche Lektionen man aus dem Fall lernen kann.
Die Einstellung „wenn es anderen passiert, könnte es auch mir passieren“ hilft dabei, ein Unternehmen auf Trab zu halten und führt zu strengeren Sicherheitsmaßnahmen. Eine feinfühligere und verständnisvollere Sicht auf betroffene Firmen kann zudem zu einer besseren Zusammenarbeit in der Branche beitragen.
Während IT-Experten üblicherweise sehr erfahren im Teilen von Informationen und Fachwissen auf persönlicher Ebene sind, ist es jetzt umso wichtiger, Informationen auch auf Unternehmensebene zu teilen. So kann eine kollektive Stärke im Kampf gegen eine gemeinsame Bedrohung entwickelt werden und ein besserer Einblick in die Organisation der Angreifer entstehen. Durch einen freien Austausch könnten auch Aufsichtsbehörden dazu angeregt werden, die Bedeutung von Compliance-Anforderungen und Möglichkeiten zu ihrer Umsetzung genauer zu beleuchten.
Compliance ist kein Sicherheitsgarant
Es besteht ein Unterschied zwischen Compliance und Sicherheit. Denken Sie wirklich, dass die großen Unternehmen, die in den letzten Jahren Opfer von Cyber-Angriffen wurden, Compliance-Bestimmungen nicht eingehalten haben? Natürlich haben sie das.
Sie alle mussten Vorschriften einhalten und haben dies auch erfolgreich getan. Dennoch wurden sie zu Beispielen für das Versagen von IT-Sicherheit.
IT-Experten und Unternehmen müssen sich darüber bewusst sein, dass das Einhalten von Compliance-Anforderungen keine Garantie für Sicherheit ist. Aufsichtsbehörden selbst unternehmen Schritte, um Organisationen über die Tatsache aufzuklären, dass ihre Standards keine Garantie für Datensicherheit darstellen. Vielmehr sollen diese Standards als Ausgangspunkt dienen.
Compliance bedeutet Aufwand, aber ist die Mühe wert
So gehen Organisationen dazu über, fortlaufende Compliance-Modelle zu entwickeln, um die Kluft zwischen Compliance und Sicherheit zu überwinden. Fortlaufende Compliance hört sich womöglich nach einer Menge Arbeit an, doch in Bezug auf Sicherheit ist es die Mühe wert.
Der Prozess der fortlaufenden Compliance umfasst ständige Begutachtungsprozesse und schnellstmögliche Aktualisierungen. Diese Updates werden dadurch bestimmt, wenn erkannt wird, dass und auf welche Weise ein Prozess von seiner gewünschten Leistung abweicht.
Auch wenn diese Vorgehensweise die Komplexität der Compliance-Verwaltung erhöht, stellt sie eine äußerst effektive Methode zur Reduzierung von Sicherheitsrisiken dar, die den zusätzlichen Aufwand in jedem Fall wert ist. Gleichzeitig können solche Best Practices die Einhaltung von Compliance-Anforderungen erleichtern.
Begutachtung und Überarbeitung von Dokumentation und Verfahren ist unverzichtbar
Kaum jemand mag Papierkram, aber dennoch ist eine umfassende und gründliche Dokumentation ein entscheidender Bestandteil von Compliance – ein Teil, der oft übersehen wird. Die Welt der Sicherheit und Compliance ist schnelllebig und Compliance ist ein fortlaufender Prozess. Um sicherzustellen, dass ein Unternehmen sowohl regulatorisch konform als auch sicher ist, müssen die dafür Verantwortlichen sich das ganze Jahr über Zeit für die regelmäßige Begutachtung und Überarbeitung von Dokumentation, Richtlinien und Verfahren nehmen.
Kennen Sie Ihre Compliance-Regeln?
In Bezug auf die Compliance ist es wichtig, dass sie genau wissen, wo Sie stehen, denn jede regulierte Branche ist anders. Darüber hinaus können sich Compliance-Standards von Region zu Region unterscheiden.
Betrachten Sie beispielsweise das deutsche IT-Sicherheitsgesetz: Das Ziel dieses Gesetzes ist es, den Schutz von Daten und IT-Systemen durch gesetzliche Bestimmungen zu sichern und zu garantieren. Der Hauptfokus liegt auf dem Schutz von Betreibern kritischer Infrastrukturen.
Diese Firmen implementieren Standards für IT-Sicherheitsmaßnahmen in den entsprechenden Bereichen (wie zum Beispiel Stromversorgung oder Gesundheit), um ihr Netzwerk gegen Hackerangriffe zu schützen. Alle zwei Jahre müssen sie belegen, dass sie diese Anforderungen erfüllen. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig zu verstehen, welche Standards Ihr Unternehmen erfüllen muss.
Machen Sie Überwachung zur Priorität!
Sobald Sie Ihre Dokumentation eingerichtet haben und wissen, was in Bezug auf gesetzliche Anforderungen von Ihrem Unternehmen erwartet wird, sollten Sie sich um die Überwachung kümmern. IT-Experten müssen feststellen, welche Systeme, Anwendungen, Geräte und Daten überwacht werden müssen, um die Compliance voranzutreiben. Ein umfassendes Überwachungs-Toolset kann zur Steigerung der Compliance beitragen und bei der Erkennung von möglichen Sicherheitsproblemen hilfreich sein.
Auch wenn das Thema aufsichtsrechtliche Compliance langweilig erscheint, darf es nicht ignoriert werden. Indem Sie die Best Practices umsetzen, können Sie den Prozess effizienter gestalten, während Sie gleichzeitig Ihr Unternehmen schützen und Ihre Daten sichern.
*Über den Autor: Sascha Giese ist Head Geek bei Solarwinds.
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