Wird ACI den Betrieb der IT-Infrastruktur im Data Center revolutionieren? Cisco vereinheitlicht virtuelle und physische Netzwerksegmente

Redakteur: Jürgen Sprenzinger

Cisco präsentiert eine neue, komplett anwendungszentrierte Data Center-Infrastruktur. Mit der „Cisco Application Centric Infrastructure“ (ACI) wird das Netzwerk in eine Plattform verwandelt, über die jede beliebige IT-Anwendung On-Demand bereitgestellt werden kann.

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Nexus 9000 Switch Family
Nexus 9000 Switch Family
(Bild: Cisco)

Cisco vereinheitlicht mit ACI virtuelle und physische Netzwerksegmente im Data Center und wirkt damit dem Anstieg der Komplexität entgegen. „Clouds, Big Data, Mobility und Abermillionen Verbindungsdaten aus dem Internet of Everything stellen stetig höhere Flexibilitätsanforderungen an Rechenzentren“, kommentiert Patrick Schmidt, Managing Director Architecture Sales, Cisco Zentral- und Osteuropa. „Wir benötigen ein Architekturmodell, das Applikationen in den Mittelpunkt stellt und eine automatisierte Echtzeit-Steuerung sämtlicher Anwendungen mit wenigen Mausklicks erlaubt.“

Höhere Agilität im Cloud- und App-Zeitalter

Die wichtigsten Bausteine von Cisco ACI sind der neue Cisco Nexus 9000 Data Center Switch und der Cisco Application Policy Infrastructure Controller (APIC). Im Zusammenspiel ergibt sich daraus eine Architektur, in der Anwendungen das Netzwerkverhalten bestimmen – und nicht wie bisher, umgekehrt.

Über Policy Templates ordnet ACI automatisch Netzwerkressourcen und Sicherheitsrichtlinien zu und optimiert zugleich die Lastverteilung und den Durchsatz. Virtuelle Maschinen lassen sich in wenigen Minuten bereitstellen. Der Aufwand und die Kosten für das Management sinken, ebenso die Fehlerquote. Die Anwendungslandschaft kann flexibler auf veränderte Geschäftsanforderungen reagieren. Unternehmen gewinnen damit eine höhere Agilität.

Nexus 9000 und Cisco APIC im Überblick

Der modulare und fixed Cisco Nexus 9000 erweitert die Nexus Familie. Er lässt sich wahlweise unter NX-OS als Data Center Switch oder im ACI-Modus betreiben. Damit erleichtert Nexus 9000 die Migration in Richtung ACI und Investitionen bleiben langfristig geschützt.

Der maximale Durchsatz von Nexus 9000 beträgt 60 Terabyte pro Sekunde. Mit 576 mal 40-Gigabit-Ports erreicht er laut Herstelleraussage eine um 20 Prozent höhere Port-Dichte als alle vergleichbaren Konkurrenzprodukte mit marktüblichem Chipsatz. Durch die Kombination von Merchant Silicon und Custom ASICs kann die Anzahl der ASCIs insgesamt reduziert werden. Entsprechend geringer sind die elektrische Leistungsaufnahme und der Kühlungsbedarf. Die Strom- und Kühlungskosten sinken um durchschnittlich 15 Prozent.

Frei programmierbarer APIC Controller

Die zweite Architekturkomponente ist der frei programmierbare Cisco APIC Controller. Er dient als einheitlicher Automatisierungs- und Managementpunkt für die gesamte ACI Fabric. Je nach Performance- und Verfügbarkeitsanspruch lassen sich mehrere APIC Appliances zu einem Cluster verbinden. APIC unterstützt alle Anwendungen in der Fabric – unabhängig davon, ob diese auf einem virtuellen oder physischen Server laufen. Dabei ermöglicht die einfache Programmierbarkeit fein granulierte Sicherheitsrichtlinien, mit denen sich unterschiedliche Anwendungen zuverlässig voneinander isolieren lassen, was in einer multi-mandantenfähigen Public oder Private Cloud von Vorteil ist.

Cisco APIC wurde mit offenen Schnittstellen (APIs) entwickelt. Über diese APIs können Open Source Tools wie beispielsweise OpenStack oder auch Third Party Tools einfach und schnell integriert werden. Cisco ACI arbeitet reibungslos mit allen marktüblichen Virtualisierungslösungen zusammen und wird von einem wachsenden Ökosystem weltweit führender IT-Unternehmen unterstützt.

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