Mobile Business funktioniert besser mit Deep Links Branch Metrics stopft Lücke bei iOS und Android

Von Kriemhilde Klippstätter |

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Vier Studenten aus Stanford haben eine Plattform für das Mobile Business entwickelt. Die Technik von Branch Metrics gehört eigentlich in das Betriebssystem der mobilen Endgeräte implementiert, fehlt dort aber: der Deep Link zur eigentlichen Mobil-Applikation, ohne dass man diese laden muss.

Zwei der vier Firmengründer von Branch Metrics: Alex Austin agiert als CEO und Mada Seghete ist für Marketing und Communication verantwortlich.
Zwei der vier Firmengründer von Branch Metrics: Alex Austin agiert als CEO und Mada Seghete ist für Marketing und Communication verantwortlich.
(Bild: Kriemhilde Klippstätter)

Was beim Desktop prima funktioniert, geht mit dem Smartphone nicht: Verschickt man einen Link über den Desktop, dann landet der Empfänger damit genau auf der gewünschten Web-Site. Das funktioniert, weil Web-Sites eine standardisierte Dokumentenstruktur besitzen, mobile Applikationen aber nicht.

Wird ein Link mobil verschickt, landet man entweder auf der ersten Seite der Applikation und muss sich dann zum spezifischen Inhalt durchklicken oder, noch schlimmer, man endet im App-Store. Mit der Deep-Link-Technik kann man diesen Umweg umgehen.

Unterschiedliche Techniken für Deep Links

Derzeit werden hauptsächlich zwei Verfahren eingesetzt. Die einfachere Variante nennt sich „deferred deep linking“. Klickt man auf einen Link, der zu einem speziellen Inhalt einer Mobilapplikation führt (die man nicht geladen hat), dann landet man zunächst auf der Download-Seite des App-Stores. Man lädt die Applikation und wird danach – ohne Suchvorgang – automatisch auf den speziellen Inhalt der App weitergeleitet.

Dazu wird beim Klicken auf den Deep Link ein „Fingerabdruck” des Anwenders in den Browser gestellt und als Treffer („outstanding match”) klassifiziert. Nachdem die App geladen wurde kann der Anwender schnell mit seinem Fingerprint und seiner ursprünglichen Suche verglichen werden. Der Nachteil dabei ist, dass der App-Store eine Informationsbarriere darstellt: Alle Informationen darüber, woher der Anwender kommt oder nach was er sucht, gehen verloren.

Die Lösung von Branch Metrics geht deshalb noch einen Schritt weiter und nutzt das zweite Verfahren: „Contextual Deep Linking. Damit gelingt es, alle Informationen durch den App-Store durchzuschleusen. Alle Informationen über den Anwender, woher er kommt, wer ihm den Link geschickt hat, wonach er sucht oder welchen Gutschein er einlösen will, werden festgehalten.

Arbeitsweise von Deep Links à la Branch Metrics.
Arbeitsweise von Deep Links à la Branch Metrics.
(Bild: Branch Metrics)

Damit ist eine sehr persönliche Ansprache des Anwenders möglich – und die Marketingabteilung der Applikation erhält detaillierte Informationen über ihre Werbeaktionen. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass die Anwendung das Branch-API implementiert hat.

Die Platzhirsche bringen eigene Lösungen

Apple und Google haben mittlerweile die alten Schwächen ihrer Betriebssysteme erkannt und liefern nun eigene Lösungen für Deep Links aus. Apples „Universal Link“ und Googles „App Links“ arbeiten ähnlich. Zudem testet Facebook in den USA – und demnächst auch in Europa eine Deep-Link-Variante, die sich ebenfalls „App Links“ nennt. Ähnliches liefert auch Twitter mit der „App card“.

Entwickler, die mit den unterschiedlichen Lösungen auf den diversen Plattformen Schritt halten wollen, sind also ständig gefordert. Branch Metrics kombiniert in seiner Variante alle verfügbaren Arten von Deep Linking. Die Open-Source-Lösung wird kostenlos abgegeben, denn die Vision der vier Stanford-Absolventen liegt darin, die Inhalte der Applikationen zu indizieren und bei Branch zu speichern. Sind viele App-Inhalte indiziert, können dem Anwender genau die Angebote unterbreitet werden, die er sucht.

Branch Metrics liefert genaue Auswertungen über das Anwenderverhalten.
Branch Metrics liefert genaue Auswertungen über das Anwenderverhalten.
(Bild: Branch Metrics)

Wird Branch zum neuen Google?

Die kleine Company aus Palo Alto indiziert und sammelt derzeit die Inhalte von Applikationen und speichert sie in der Firmen-Cloud. Derzeit finden sich in der Datenbank von Branch schon rund 100 Millionen Web-Pages von Applikationen, täglich werden es mehr. „Der Fokus liegt jetzt darauf, einen Standard zu entwickeln damit jede App per Link zu uns führt“, beschreibt Branch-CEO Alex Austin das ehrgeizige Firmenziel.

Damit der Kontakt zu den App-Entwicklerfirmen erhalten bleibt, bietet die Company detaillierte Informationen über den Traffic auf der App an. Mit den Statistiken (siehe Bild 2) lassen sich die Auswirkungen von Werbekampagnen feststellen oder das Anwenderverhalten untersuchen.

Branch Metrics „lebt“ derzeit vom Geld der Venture Capital Investoren, da die Lösung für Entwickler ja kostenlos abgegeben wird. Erst durch die personalisierten Anwendungen will man in Palo Alto in Zukunft Geld verdienen.

* *Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach in München.

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