Analystenmeinungen zu Big Data Big Data: Ein Milliarden-Dollar-Markt kann kein Fehler sein
Selbst die großen Analystenhäuser tun sich mit dem Thema Big Data/Analytics schwer. Das eine kämpft sich durch multidimensionale Funktionalitäten, das andere weiß nicht genau, ob es ein Speicher- oder Compute-Problem ist. Und wieder ein anderes fragt sich, ob in den großen Datenmengen noch unbekanntes Wissen der Menschheit begraben liegt. Eine langsame Annäherung an ein polarisierendes Thema.
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2012 tauchte das Schlagwort Big Data erstmals in den Top-Ten-Listen der Analysten auf. Techniken zur Bewältigung der gewaltigen aus unterschiedlichen Quellen stammenden Datenberge stehen bei ihnen eigentlich schon lange auf den Agenden, wenngleich mit einem anderen Etikett versehen. Next-Gen, Advanced, Business oder Actionable Analytics und Business Intelligence lauten die hierfür von ihnen in der Vergangenheit verwandten Begriffe, hinter denen sich im Wesentlichen eines verbirgt: aus der immer größeren Menge an Informationen geschäftlichen Nutzen zu ziehen.
Einigkeit herrscht, dass die Flut an auswertbaren Daten künftig zunimmt. Die Omnipräsenz mobiler Anwendungen und standortgebundener Dienste, Informationen von Sensoren und Messgeräten (Maschine-zu-Maschine-Daten) oder vernetzte, mit dem Internet verbundene Geräte – Stichwort „Das Internet der Dinge“ – leisten dieser Entwicklung Vorschub. Dementsprechend rosig fallen die Marktaussichten einschließlich der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate aus, die sich bis 2017 stets um die 30-Prozent-Marke bewegen soll.
Die Verlockungen großer Wachstumsraten
IDC, Wikibon, Experton, Gartner, Ovum, Forrester und Pierre Audoin Consultants – sie alle stoßen ins gleiche Horn: Big Data und Analytics sind Kernthemen der Informationstechnik, mit denen sich Unternehmen befassen müssen. IDC rechnet damit, dass sich der Gesamtumsatz in diesem Jahr auf 16,1 Milliarden Dollar belaufen wird. 45 Prozent davon sollen auf Infrastrukturlösungen wie Server und Storage entfallen, Dienstleistungen 29 Prozent und Software 24 Prozent des Kuchens ausmachen. Die Analysten von Wikibon und Gartner gehen sogar einen großen Schritt weiter und beziffern das Volumen auf 27,9 Milliarden respektive 34 Milliarden Dollar.
Gemäß einer Experton-Studie eine Tendenz, die sich auch in Deutschland abzeichnet. Big-Data- und Analytics-Lösungen sollen den Anbietern hierzulande bis zum Ablauf 2014 knapp eine Milliarde, 2016 bereits 1,7 Milliarden Euro in die Kassen spülen. Doch trotz vielversprechender Zahlen handelt es sich bei dem Geschäft bislang um keinen gefestigten, etablierten Mainstream-Markt. Wohl sind sich Unternehmen durchaus bewusst, dass Daten ein kostbarer Schatz sind, den es zu heben gilt. Doch die Umsetzung entsprechender Projekte stellt aufgrund der Vielschichtigkeit der Lösungsansätze, Technologien und verfügbaren Produkte in vielen Fällen nach wie vor eine Herausforderung für sie dar.
Dies bestätigt die Gartner-Analystin Debra Logan, nach deren Auffassung sich Firmen zwar bemühen, aus ihren Datensilos wertvolle Einsichten zu gewinnen, und zudem dabei sind, neue Techniken zu erproben. Das alles befinde sich jedoch in einer sehr frühen Phase. Ihr Kollege Frank Buytendijk teilt diese Position. Nach seiner Einschätzung befindet sich die überwiegende Mehrheit an Unternehmen bis dato in der Vorbereitung, experimentiert und sammelt Know-how.
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