CLOUD COMPUTING & VIRTUALISIERUNG Technology Conference „Bei der Virtualisierung steht der Management-Aspekt im Vordergrund“
VMware erweitert die Managemenfunktionen seiner Plattform. Dirk-Jan Bösinger, Manager Business Unit Virtualization bei Arrow ECS, erläutert die Strategie dahinter. Der Distributor präsentiert sich auf der CLOUD COMPUTING & VIRTUALISIERUNG Technology Conference 2013 unter anderem mit VMware.
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VMware bietet die Virtualisierungsplattform "vSphere" inzwischen zusammen mit den Tools der Operations Management Suite an. Worin besteht der Mehrwert für den Kunden?
Dirk-Jan Bösinger: VMware positioniert "vSphere mit Operations Management", kurz "vSOM", inzwischen als das eigentliche vSphere. Bei der Server-Virtualisierung steht längst nicht mehr der Hypervisor im Vordergrund, sondern der Management-Aspekt.
In diesem Sinne dient vSOM dazu, virtuelle Umgebungen über ein proaktives Performance-Management zu steuern. Analysefunktionen machen Trends erkennbar, so dass die IT-Abteilung beispielsweise auf sich abzeichnende Lastspitzen frühzeitig reagieren kann.
Umgekehrt kann sich ergeben, dass eine virtuelle Maschine mit zu viel Ressourcen bedacht wurde. Somit unterstützt vSOM auch die Planung der Server-Landschaft. Alles in allem trägt das Produkt maßgeblich dazu bei, dass Unternehmen ihre Infrastruktur effizienter auslasten.
Der Anspruch von VMware ist es, einen ganzheitlichen Überblick über virtuelle Umgebungen zu bieten. Warum ist das für Kunden wichtig?
Dirk-Jan Bösinger: Je genauer die IT-Abteilung die Umgebung in allen Details überblickt, desto besser lassen sich die einzelnen Systeme konfigurieren, desto einfacher lässt sich die Umgebung als ganze managen – und desto effizienter ist am Ende der IT-Betrieb. Zudem wird so die Einhaltung von Compliance-Richtlinien unterstützt.
Letztlich ist IT kein Selbstzweck, sondern soll zum Geschäftserfolg eines Unternehmens beitragen. Anwendungen müssen somit schnell, sicher und zu möglichst günstigen Konditionen bereitgestellt werden.
Bei der ganzheitlichen Betrachtung kann sich durchaus ergeben, dass es für einzelne Anwendungen kostgünstiger ist, sie an einen Service-Provider auszulagern. Basiert die Infrastruktur des Providers ebenso wie des Kunden auf der vCloud-Technologie, behält die IT-Abteilung mit vSOM auch die ausgelagerten Workloads stets im Blick.
Welche Möglichkeiten bieten sich Fachhändlern durch die Erweiterung von vSphere und welche Herausforderungen stellt Operations Management an die Skills eines Systemhauses?
Dirk-Jan Bösinger: In jedem Fall bietet vSOM dem Fachhandel die Chance, zusätzliches Geschäft zu machen. Allerdings handelt es sich um ein anderes Business als das klassische Systemhausgeschäft mit Handel und Installation. Es geht zusätzlich in Richtung der Beratung zur Sicherstellung von Geschäftsprozessen.
Der Reseller berät den Kunden bei den Betriebsprozessen in seiner IT – zum Beispiel welche Service Levels bei den virtuellen Maschinen oder beim Backup einzuhalten sind. Die standardisierte Basis dafür liefert die IT Infrastructure Library (ITIL). Bei großen Unternehmen ist ITIL inzwischen fest etabliert.
Im Mittelstand sehe ich aber noch großen Nachholbedarf, auch auf Seiten der Systemhäuser. Darüber hinaus eröffnen sich für den Handel mit vSOM ganz schlicht finanzielle Vorteile im Produktgeschäft. Denn VMware-Partner, die die Spezialisierung „Management“ erworben haben, erhalten beim Einkauf zusätzliche Rabatte.
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