Effiziente Rechenzentren sichern ihr Wachstum Axians hilft Datacenter für Sophos-Cloud auf die Beine
Weit mehr als 10 Millionen SMS pro Monat stellen große Anforderungen an die Rechenzentrumskapazität der Sophos Mobile Communication Services (MCS), Anbieter von Cloud-basierenden SMS- und Alarmierungsdiensten - eine Aufgabe, der die bisherigen Server nicht länger gerecht wurden. Gemeinsam mit Axians Networks & Solutions wurden die Rechenzentren modernisiert und virtualisiert.
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Sophos Mobile Communication Services (MCS) bietet Messaging- und Kommunikationslösungen, die sie unter dem Label „Hosted in Germany“ vermarktet. Die unabhängige Business Unit der internationalen Sophos-Gruppe konzentriert sich am Standort Dortmund auf den Betrieb und die Weiterentwicklung professioneller, geschäftskritischer und hochverfügbarer Cloud-basierender Messaging- (SMS) und Alarmierungsplattformen. Das bestehende Dienstleistungsspektrum, das auch Location-Based-Services (LBS) auf Basis von GSM-Ortung umfasst, wird ständig um neue Angebote wie Zwei-Faktor-Authentifizierung-as-a-Service oder die neue Alarmierungssoftware „Sophos Mobile Alert“ erweitert.
Dabei haben die Dortmunder ICT-Spezialisten sich die Fähigkeit erhalten, kundenspezifische Anforderungen durch Individuallösungen zu realisieren und können so flexibler als die großen Mobile Carrier agieren. Das hohe Aufkommen von weit über 10 Millionen SMS pro Monat und das schnelle Wachstum stellen große Anforderungen an die Rechenzentrumskapazität, die von daher schrittweise und im laufenden Betrieb modernisiert und erweitert werden sollen.
Zwei voll virtualisierte Rechenzentren sollen Wachstum absichern
An die angebotenen SMS- und Alarmierungsdienste werden hohe Anforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Reaktionszeit gestellt, da sie Teil einer mehrstufigen, direkten Interaktion mit dem Nutzer sind – beispielsweise Zwei-Faktor-Authentifizierung und mTAN – oder als kritischer Kommunikationskanal im Bereich der Alarmierung oder des Business Continuity Management genutzt werden – etwa Mobile Alert. Sophos MCS stellt dabei quasi die Vermittlungsstelle zwischen den Kundenapplikationen und -netzen einerseits und den weltweiten Kommunikationsnetzen der Mobile Carrier andererseits dar.
Die dafür notwendigen IT-Ressourcen stellte zunächst das eigene Rechenzentrum, das sich traditionell am Firmensitz in Dortmund befindet. Die installierten und zum Teil virtualisierten Server erwiesen sich im Laufe der Zeit jedoch als zu wartungsintensiv, im Betrieb als zu aufwendig und teuer und erfüllten nicht die Anforderungen an Skalierbarkeit und Flexibilität.
Stecker raus
Daraus ergab sich der Wunsch nach einer skalierbaren, komplett virtualisierten und redundanten Server- und Netzwerkarchitektur. Grundlage für dieses Vorhaben bildet eine klare Strategie: Perspektivisch will Sophos MCS zwei moderne, georedundante und hochverfügbare, extern gehostete Rechenzentren errichten.
Dafür mietet das Unternehmen Rackspace bei etablierten Anbietern. Laufen die beiden neuen Data Center Nr. 2 und Nr. 3 im Produktivbetrieb, wollen die Dortmunder bei ihrem Inhouse-Rechenzentrum den Stecker ziehen.
Die Modernisierung im Datacenter Nr. 2
Die Modernisierung startete 2012 mit Datacenter Nr. 2, welches bei einem Provider in Dortmund entstand. Die Ausschreibung, das Rechenzentrum aufzusetzen, gewann Axians Networks & Solutions. Michael Thomson, Senior Product Manager bei Sophos MCS., erläutert: „Die Cisco-UCS-Server-Architektur ermöglicht zusammen mit den EMC-Storage Cluster eine flexible Hardware-Virtualisierung, die uns im täglichen Projektgeschäft ganz klare Vorteile bringt. Das Gesamtkonzept war am schlüssigsten und hat uns auch ökonomisch überzeugt.“ Und weiter: „Was nützt eine fantastische Lösung, wenn sie alle Budgetgrenzen sprengt. Axians hat, was Funktion und Kosten betrifft, die goldene Mitte getroffen.“
Die Kooperation setzt sich fort. Denn Axians plant und entwickelt mit den Dortmundern auch das Rechenzentrum Nr. 3 am neuen Standort Karlsruhe, an dem beide seit 2015 arbeiten. Der IT-Dienstleister orientiert sich in der Beratung nicht bloß am Bedarf. „Uns ist wichtig, den Kunden richtig zu verstehen. Also was möchte er, was ist sein Ziel? Dafür betrachten wir auch den finanziellen Rahmen, in dem er sich bewegt. Nur so können wir Lösungen schaffen, die wirklich auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind“, beschreibt Heinz-Jörg Robert, Leiter Solution Line Datacenter, den Axians-Ansatz.
Er sieht Axians in der Rolle des Kümmerers für den Kunden, welche das Unternehmen mit der eigenkonzipierten „Axians Integrated Management Box“ (AIM) ausfüllen will. Das Konzept hilft, Ressourcen im Datacenter einfach, flexibel und zentral zu skalieren. Die Anwenderfirma nutzt dazu die „Cisco Application Centric Infrastructure“ (ACI), um das Server- und Speichernetzwerk automatisiert zu steuern und zu konfigurieren. Die Effekte: Betriebskosten sinken, wohingegen Ausfallsicherheit und Agilität steigen.
Das Netzwerk-Design für eine lange Lebensdauer
Das Netzwerk-Design in Karlsruhe kombiniert Cisco-„Nexus“-Switches mit einem „Sophos-SG-UTM-Cluster“. Die Netzwerkkomponenten, den „EMC-VNX“-Cluster sowie die Cisco-UCS-Systeme mit Blade-Servern implementierten die Fachleute von Sophos MCS selbst.
Im angemieteten Dortmunder Rechenzentrum Nr. 2 steht im Prinzip die gleiche IT-Landschaft. Deshalb beherrschen die SMS-Logistiker des Unternehmens das Einbinden der IT-Komponenten problemlos. Die Axians-Mitarbeiter waren über Fernabstimmung und -unterstützung involviert.
Eine echte Fleißarbeit stellt dabei der Aufbau der teils mehrfach redundanten Anbindungen und Standleitungen an die Carrier- und Kundennetze da. „Die Vielzahl der involvierten externen Dienstleister und ihre Abhängigkeit untereinander zu koordinieren, ist vergleichbar mit dem sprichwörtlichen Hüten von Flöhen“, weiß Product Manager Michael Thomson zu berichten.
Applikationen ziehen von Dortmund nach Karlsruhe
Die eigenen Applikationen lassen sich hingegen deutlich schneller migrieren: Die ICT-Spezialisten ziehen die virtuellen Maschinen von Dortmund nach Karlsruhe um – ein Vorteil, den die Netzwerkstruktur ermöglicht. Beide Rechenzentren interagieren georedundant miteinander.
Der Empfehlung von Axians folgend und abweichend vom ursprünglich im Dortmunder Rechenzentrum gewählten Netzwerkdesign entschied man sich bei der Umsetzung in Karlsruhe für den zusätzlichen Einsatz von Nexus-Switches für das interne Routing. Trotz höherer Anfangsinvestitionen überwiegen die Vorteile: Die Trennung von internem und externem Traffic und die Entlastung des Sophos-SG-UTM-Clusters bieten die Flexibilität und die Kapazität auch für zukünftiges Wachstum und stellt so langfristig sogar die kostengünstigere Lösung dar.
Dieses geänderte Netzwerkdesign wird mittelfristig auch im Dortmunder Rechenzentrum eingeführt. Das Karlsruher Rechenzentrum geht im Laufe des Jahres 2016 schrittweise in den Produktivbetrieb, spätestens im Herbst des Jahres endet der Inhouse-Betrieb in Dortmund.
Beschleunigung von Kundenprojekten
Der Schritt vom eigenen Inhouse-Datacenter zu zwei externen Rechenzentren mit Cisco-UCS-Architektur macht die IT-Ressourcen hochverfügbar, flexibel und senkt den Wartungsaufwand drastisch. Zudem lassen sich die Wartungsarbeiten im laufenden Betrieb ohne Ausfallzeiten durchführen. Der Fernzugriff reicht aus, eine physische Präsenz ist kaum notwendig und wird bei Bedarf durch Hands-On Services des Hosting Partners abgedeckt. Die Architektur des Rechenzentrums sorgt für größtmögliche Flexibilität, so dass Sophos MCS schnell kundenspezifische Lösungen für neue Projekte einrichten kann.
„Das neue Design öffnet uns in unserem täglichen Geschäft ganz neue Wege. Hatten wir in früheren Projekten aufgrund von Beschaffung, Aufbau und Konfiguration von Hardware und Netzwerk teilweise Vorlauf- und Setup-Zeiten von Tagen oder gar Wochen, können wir heute ganze Netzwerktopologien quasi per Maus-Klick aufsetzen. Diese Flexibilität öffnet uns gerade im Projektgeschäft völlig neue Möglichkeiten und trägt wesentlich zur Kostensenkung bei“, freut sich Thomson. Seine Kollegen gewinnen so Zeit, die sie in die Projektarbeit wie dem Entwickeln eigener Anwendungen stecken.
Die eingerichtete Blade-Server-Architektur beansprucht weniger Platz und ist auf zukünftige Erweiterung ausgelegt. Produkt-Manager Thomson schaut voraus: „Sowohl die Architektur an sich als auch die verbaute Hardware sind auf Wachstum ausgelegt – genauso wie Sophos MCS.“
* Ingrid Britz-Averkamp ist eine Fachjournalistin aus München.
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