Was bedeutet der Ausfall eines Rechenzentrums für Unternehmen? Ausfälle von Rechenzentren stellen für Unternehmen eine große Gefahr dar

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Thomas Joos |

Auch wenn Verantwortliche nicht damit rechnen, kann es jederzeit zu Ausfällen im eigenen Rechenzentrum kommen. Das resultiert in Datenverlust und auch in Ausfällen der Produktion. Unternehmen sind nicht mehr handelsfähig, wenn die IT ausfällt. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll sich auf ein solches Szenario vorzubereiten und Pläne zu schmieden um auch im Notfall handlungsfähig zu bleiben.

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Windows-Netzwerke verwalten (Image by Gerd Altmann from Pixabay)
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Im Jahr 2020 hat eine Studie von Honeywell ergeben, dass nahezu alle befragten Gebäudemanager von einem disruptiven Vorfall in Rechenzentren berichten können. Das alleine zeigt, wie häufig Ausfälle in Rechenzentren auftreten. Bei der Umfrage "Rethinking Data Centers as Resilient, Sustainable Facilities" hat Honeywell 400 Gebäudemanager aus USA, Deutschland, China und Saudi-Arabien befragt. Bei der Hälfte der Befragten war der Hauptgrund des Vorfalls ein Ausfall des Rechenzentrums. Die Sicht der Gebäudemanager zeigt, dass Ausfälle in verschiedenen Rechenzentren eher die Regel als die Ausnahme sind.

Das Uptime Institute ist ein auf Rechenzentren spezialisiertes Unternehmen. In regelmäßigen Abständen befragt das Unternehmen Organisationen. Die Umfrage "2020 Data Center Industry Survey Results" hat ergeben, dass drei Viertel der Befragten Unternehmen innerhalb der letzten drei Jahre eine Unterbrechung des RZ-Betriebes erlebt hatten, ein Drittel hatte in den letzten zwölf Monaten einen Ausfall zu verzeichnen. Dabei waren 20 Prozent schwere und ernste Ausfälle.

Im März 2021 ist eines von vier Rechenzentren des großen Cloudanbieters OVH in Straßburg abgebrannt. Dabei wurden vier Serverhallen komplett zerstört. Einige Kunden des Unternehmens hatten keine Backup-Dienste gebucht und auch keine Recovery-Pläne erarbeitet. Diese Unternehmen haben durch den Brand viele Daten verloren und hat riesige Kosten und Verluste zu verzeichnen.

Ein Wasserschaden im Rechenzentrum kann eine ganze Organisation lahmlegen

Betreiben Unternehmen eigene Rechenzentren sind sie für Betrieb und Datensicherung auch selbst verantwortlich. Das ist jedem IT-Verantwortlichen klar. Doch auch hier gibt es viele Lücken im Recovery-Konzept, die schnell aufgedeckt werden, wenn bei bestimmten Ausfällen keine Vorsorge geschaffen wurde. Beim Unternehmen Geiger kam es zum Beispiel durch einen Wasserschaden im Rechenzentrum zu Problemen. Die komplette IT ist dabei ausgefallen. Gleichzeitig haben die Finanzbehörden eine Prüfung angeordnet. Durch das mangelhafte Recovery-Konzept war es kaum möglich alle Daten zufriedenstellend wiederherzustellen. Das Resultat war viel Ärger und Arbeit bis die IT wieder funktionsfähig und gleichzeitig auch das Finanzamt wieder zufriedengestellt war.

Neben Wasserschäden können auch Brände, Stromausfälle, Sturmschäden und viele weitere Zwischenfälle dafür sorgen, dass die IT im lokalen Rechenzentrum ausfällt und damit auch ein großer Teil des Unternehmens handlungsunfähig ist. Verantwortliche für Organisationen sollten sich auf diese Fälle vorbereiten, die nachweislich sehr viele Unternehmen jährlich treffen.