Neue Version macht es leichter, mit mobilen Geräten zu arbeiten Anwender bestimmen mit bei EGroupware

Autor / Redakteur: Ludger Schmitz / Ulrike Ostler

Mit der neuen Version 16.1 ist die Neuprogrammierung von EGroupware abgeschlossen. Die Benutzeroberfläche ist besser an verschiedene Geräteformate angepasst. Ab sofort bestimmen nicht nur die Entwickler über kommende Ziele ab, sondern die Anwender reden mit.

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Weil es auf mobilen Geräten sonst unübersichtlich wird, sollte die Darstellung von Applikationen nicht einfach verkleinert werden, sondern funktional reduziert sein.
Weil es auf mobilen Geräten sonst unübersichtlich wird, sollte die Darstellung von Applikationen nicht einfach verkleinert werden, sondern funktional reduziert sein.
(Bild: Bild: Ubuntu)

Das Open-Source-Projekt E-Groupware hat mit der neuen Version zwei wichtige Schritte geschafft: Die mit Release 15 begonnene Neuprogrammierung der Darstellung für unterschiedliche Bildschirmformate ist komplett. Und das Projekt hat einen Anwenderkreis gebildet, der nicht nur Neuentwicklungen testet, sondern mitredet, was als nächstes gemacht wird.

Open-Source-Standard: Wer mitreden will, muss mitmachen

Seiner Geschichte nach ist Open Source anwendernah. Denn ursprünglich waren es Anwender, die das gemeinsam entwickelten, was ihnen an Lösungen für ihren Arbeitsalltag fehlte. Doch davon hat sich quelloffene Software weit entfernt. In der Regel ist es so, dass die Entwickler faktisch allein entscheiden, was gemacht wird. Es gibt zwar Feedback von den Anwendern, aber nur selten in organisierter Form.

Man kann sich per E-Mail an die Maintainer der Projekte wenden, aber gerne heißt es: „Wie wäre es, wenn du das selbst programmierst?“ Je weiter sich allerdings ein Produkt verbreitet, desto weniger sind seine Anwender überhaupt in der Lage, am ihm mitzuentwickeln. Zum Problem der zunehmende Distanz zu den Anwendern hat die Open-Source-Community bisher keine allgemein verbreitete organisatorisch Lösung gefunden.

Von Testanwendern zu Mitentscheidern

Das Projekt EGroupware versucht zumindest einen Weg. Hier gab es schon Testanwender aus verschiedenen Firmen und Branchen. Für die neue Version 16.1 waren dieser feste Kreis aufgerufen, seine Wünsche nach Verbesserungen einzubringen. „Dies hat sich bei der Version 16.1 als erfolgreiches Modell erwiesen, das auch in Zukunft fortgeführt wird“ heißt es in einer Pressemitteilung der Stylite AG, die EGroupware finanziell und personell stützt. Deren Vorstand Andre Keller erklärt: „Bei EGroupware können Anwender mitreden und mitbestimmen.“

Diese Wünsche sind bei der neuen Version vor allem in die Gestaltung der Benutzeroberfläche für unterschiedliche Monitorformate eingeflossen. Bei Software mit Desktop-Ursprüngen ist die Darstellung auf Tablets und Smartphones lediglich verkleinert, was die Bedienung auf den mobilen Geräten nicht mit den dort üblichen Gesten funktioniert und sie fummelig macht. Bei EGroupware ist die Darstellung jetzt hingegen reduziert, alle Funktionen sind gleichwohl vorhanden, weil tiefer gestaffelt. Dadurch bleibt mehr Raum für die Einträge.

Darstellung passt sich an Gerätetyp an

Farben führen zu den verschiedenen Anwendungen. Eine App-Übersicht erleichtert den Wechsel zwischen den Anwendungen. Sie werden mit den bei Smartphones und Tablets üblichen Gesten oder über Buttons bearbeitet. Dabei synchronisiert das so genannte Mobil-Template im Hintergrund nicht jeweils die einzelnen Anwendungen, sondern alle Zugriffe erfolgen in Echtzeit.

Die Version 16.1 bringt diese Neugestaltung auch für den Kalender, und damit ist die Erneuerung des Erscheinungsbilds von EGroupware komplett. Bei dieser Gelegenheit hat das Projekt die Kernmodule insofern vereinheitlicht, als wichtige Funktionselemente überall gleich angeordnet sind und die Anwendung damit insgesamt homogener und übersichtlicher wirkt. „Es ist uns wichtig, dass die Anwender selbst entscheiden können, wie und wo sie zusammenarbeiten“, sagt Stylite-Vorstand Keller.

Für firmenspezifische Erweiterungen offen

Javascript wird es künftig erleichtern, die Browser-orientierte EGroupware um zusätzliche Module und Gestaltungselemente zu erweitern oder an unternehmensspezifische Anforderungen anzupassen. Dazu erklärt Ralf Becker, Initiator und Koordinator des Open-Source-Projekts. „Funktional und auch hinsichtlich der technischen Grundlagen bietet EGroupware exzellente Voraussetzungen zur Integration in bestehende Umgebung und für künftige Erweiterungen.“

* Ludger Schmitz ist freiberuflicher Journalist in Kelheim.

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