Network Functions Virtualization in Mobilfunknetzen Alcatel-Lucent zeigt NFV-Bausteine

Autor / Redakteur: Dirk Srocke / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Alcatel-Lucent kündigt NFV-Bausteine für Evolved Packet Core (EPC), IP Multimedia Subsystem (IMS) und Radio Access Network (RAN) an. Das Fundament CloudBand 2.0 wird per Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform gemanagt.

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Mit seinem Produktportfolio will Alcatel-Lucent die nächste Phase für mobile Ultra-Breitbandnetze einleiten.
Mit seinem Produktportfolio will Alcatel-Lucent die nächste Phase für mobile Ultra-Breitbandnetze einleiten.
(Bild: Alcatel-Lucent / Red Hat / VIT)

Ein Portfolio von Softwarebausteinen für virtualisierte Netzwerfunktionen (Network Functions Virtualization, NFV) in Mobilfunknetzen kündigt Alcatel-Lucent an. Mobilfunkprovidern verspricht der Anbieter damit "eine höhere Skalierbarkeit und Elastizität ihrer Netze" – neue Dienste könnten schneller, effizient und bedarfsgerecht entwickelt, in großem Umfang ausgerollt und auf neuen Märkten angeboten werden. Richtig eingesetzt optimiere NFV dabei Services, wie Voice over LTE (VoLTE), Echtzeitkommunikation über das Web (Web RTC), sichere Mobilfunk-Kommunikation für Unternehmen und Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M).

Das jetzt angekündigt Porfolio besteht im Detail aus...

  • einem virtualisierten LTE-Kernnetz (virtualized Evolved Packet Core, vEPC), das Kundenauthentifizierung, -management und den Zugang zu Diensten automatisiert. Der Netzbetreiber kann darüber im großen Umfang neue Dienste sowohl innerhalb seines Netzes als auch über das Internet bereitstellen – in der von den Kunden erwarteten Qualität und Leistung. vEPC von Alcatel-Lucent basiert auf im täglichen Einsatz bei Mobilfunkbetreibern bewährter Software. Derzeit wird vEPC von Alcatel-Lucent in fünf Feldversuchen erprobt.
  • einer virtualisierten IMS-Lösung (vIMS), einer Cloud-Plattform, die eine große Auswahl an Multimediadiensten über IP-Netze bietet. vIMS von Alcatel-Lucent verbindet die neuen, offenen Cloud-Technologien mit der 100-prozentigen Verfügbarkeit von Telekommunikationsnetzen. Die vIMS-Lösung ist bereits in Netzen von Kunden von Alcatel-Lucent implementiert; es laufen derzeit acht vIMS-Feldversuche.
  • virtualisierten RAN-Produkten. Dazu gehören ein virtualisierter 3G Radio Network Controller (RNC) und eine Machbarkeitsstudie für Virtualisierung in LTE- und LTE-Advanced Zugangsnetzen. Die LTE-Komponenten setzen auf die LTE-Software von Alcatel-Lucent auf, die acht der zehn weltweit führenden Mobilfunknetzbetreiber nutzen, sowie auf weiterentwickelten Mobilfunk-Algorithmen aus den Bell Labs.

CloudBand-2.0-Testumgebung auf MWC

Eine erste Testumgebung zeigt der Anbieter derzeit auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona gemeinsam mit China Mobile. Dabei übertragen die beiden Unternehmen Sprache und Daten über eine virtualisierte LTE RAN Basisbandeinheit (BBU) und einen virtualisierten EPC mithilfe der neuesten NFV-Plattform von Alcatel-Lucent – CloudBand 2.0 – in die Cloud.

Die Version CloudBand 2.0 bietet laut Alcatel-Lucent eine größere Netzkontrolle und unterstützt gängige Industriestandards sowie virtualisierte Netzfunktionen. Dabei integriert die Plattform auch die Virtual Service Platform von Nuage Networks, dem Alcatel-Lucents Unternehmensbereich für Software Defined Networking (SDN).

Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform

Beim Management der CloudBand-Notes setzt Alcatel-Lucent auf die Red Hat Enterprise Linux OpenStack Platform – laut Red Hat “ein schlüsselfertiges All-in-One-, Server-, Storage- und Netzwerksystem, das zusammen mit anderen OpenStack-fähigen Nodes über Schnittstellen zum CloudBand Management System verfügt”.

Alcatel-Lucent beteuert allerdings, dass die Virtual-Network-Functions (vNF) auch mit anderen OpenStack-Implementierungen laufen. Administratoren der CloudBand NFV-Platform benötigten derweil für viele Tätigkeiten – wie das Deployment einer vNF in einer NFV-Infrastruktur – keine OpenStack-Kenntnisse.

CloudBand biete Administratoren aber die Möglichkeit, die NFV Platform und vNFs in Managementsysteme auf höheren Ebenen einzubinden. Dabei können vNFs auch selbst Einfluss auf die NFV-Plattform nehmen und beispielsweise zusätzliche Resources anfordern. Dazu bietet CloudBand OpenStack-kompatible APIs.

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