Hallo Erde! 6 Monate „Spaceborne“ und der HPE-Superrechner läuft und läuft
Am 14. August startete die „SpaceX CRS-12“-Rakete in den Weltraum, mitsamt dem ersten kommerziellen Hochleistungs-Computer von der Stange. Am 14. September, dem „Pi Day“, haben die ISS-Astronauten das System installiert und eingeschaltet. Projektleiter Mark Fernandez teilt nun seine Erfahrungen aus dem vergangenen halben Jahr mit.
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Langweilig ist gut. Das mag eine überraschende Aussage von einem Wissenschaftsenthusiasten wie mir sein. Besonders erfreulich ist es aber, wenn man die Leistung des HPE Spaceborne Computers auf der Internationalen Raumstation (ISS) beobachtet.
[Denn seit dem Einschalten des Systems } ... nichts als Gähnen, von hier auf der Erde - naja, bis auf eine ungeplante Abschaltung, die ich später noch erläutere. Unser Spaceborne-Computer läuft traumhaft und hat sogar den TeraFLOP-Status erreicht. Das heißt: Er kann mehr als eine Billion Berechnungen pro Sekunde durchführen.
Spaceborne besteht also seinen Weltraumtest mit Bravour. Und das ist lebenswichtig; denn unsere Mission ist es, ein Jahr lang nahtlos unter den rauen Bedingungen des Weltraums zu operieren; das entspricht ungefähr der Zeit, die für eine Reise zum Mars benötigt würde.
Vorbereitung für eine Marsexpedition
Ein ausgeklügeltes Onboard-Computing-System, das in der Lage ist, längere Betriebszeiten zu erreichen, wird eine wesentliche Komponente für jede superlange Weltraummission sein. Denken Sie darüber nach: Die zeitnahe Kommunikation, die Astronauten mit der Erde unterhalten - von der Raumstation oder sogar vom Mond aus - ist vom Mars aus nicht möglich. Wenn ein Problem aufträte, könnte die Latenzzeit bei der Zustellung einer Nachricht an die Erde und bei der Rückmeldung an das Raumschiff bis zu 40 Minuten betragen.
Das ist schlichtweg zu lang, wenn eine kritische Aufgabe gelöst werden muss. Unsere Zusammenarbeit mit der NASA, um die Wirksamkeit des Spaceborne Computers im Weltraum zu testen, ist ein entscheidender Schritt, um die Lebensfähigkeit und den Erfolg einer Langstreckenmission sicherzustellen. Bevor wir uns aufmachen, müssen wir es sicher wissen.
Während der ersten sechs Monate hat das System sowohl die Multiknoten-Benchmark-Tests High Performance LINPACK (HPL) und High Performance Conjugate Gradients (HPCG) als auch den NASA-eigenen Benchmark bestanden. Das bestätigt, dass der Spaceborne-Computer zu den schnellsten Supercomputern der Welt gehört... und außerhalb dieser Welt.
Die einzigen Ausfälle
Die einzige Ausfallzeit bis jetzt war ein geplanter, zweistündiger Stillstand, während Astronauten eine elektrische Komponente auf einem anderen System ersetzten, und ein 16stündiger ungeplanter Stillstand. Dieser trat Ende Januar aufgrund eines Fehlalarms durch einen Rauchmelders auf. Ja, so etwas passiert auch auf der ISS. Doch der Spaceborne-Supercomputer hat genau so funktioniert, wie wir es uns erhofft hatten.
So mussten wir im Rahmen der üblichen Sicherheitsvorkehrungen sofort die Stromzufuhr zum Rack des Computers unterbrechen. […] Sobald die NASA jedoch feststellte, dass kein Notfall aufgetreten war, folgten die Mitarbeiter des Huntsville Operations Support Center den Einschaltvorgängen von HPE und brachten Spaceborne ohne Probleme und ohne erkennbaren Schaden auf den vorherigen Zustand.
[Bei geplanten Auszeiten], also: bei jedem Herunterfahren, aber wurde das Computersystem wieder so gestartet, wie es vorgesehen war.
So rast die ISS immer weiter durch den Weltraum. Und der Spaceborne Computer leistet weiterhin grandiose Arbeit, obwohl er schon über 2.700 Reisen rund um die Welt absolviert hat. Schön und langweilig. Genau so, wie wir es mögen.
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